Kinderarmut im Land mit Präventionsprojekt „Silky“ bekämpfen

Mehr als 500.000 Kinder und Jugendliche in Baden-Württemberg sind armutsgefährdet. Mit verschiedenen Projekten wolle das Land die Folgen von Kinderarmut bekämpfen, sagte Staatssekretärin Ute Leidig am Montag vor Journalisten in Pforzheim anlässlich des Internationalen Tags für die Beseitigung der Armut (17. Oktober). Dabei stünden die Prävention und Verteilungsgerechtigkeit im Vordergrund.

Ein gelungenes Beispiel seien das Projekt „Silky“ (Social Inclusion Labs für Kids und Youngsters) und „Silkyplus“ des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes. Die Präventionsmaßnahmen müssten sich dabei an den Lebenslagen der Kinder und Jugendlichen orientieren und materielle, kulturelle, soziale und gesundheitliche Teilhabeangebote eröffnen, so Leidig: „Die Armut von Kindern und Jugendlichen geht uns alle an.“ Durch das vom Sozialministerium geförderte Projekt seien bislang an neun Projektstandorten 400 Kinder und Jugendliche erreicht worden.

Ralf Nuglisch, Bereichsleitung Arbeit und Qualifizierung beim Paritätischen Baden-Württemberg, zog eine positive Zwischenbilanz des Projektes. „Wir dürfen es uns nicht leisten, diese Kinder fallen zu lassen.“ Es gehe darum, Kinderarmut vorzubeugen, zu bekämpfen und Teilhabe zu ermöglichen. Kinder müssten spüren, „wir kümmern uns um euch, vertraut in die Zivilgesellschaft, die Politik und damit auch in die Demokratie“. Um die Verteilungsgerechtigkeit zu erhöhen, sei es dringend erforderlich, die Kindergrundsicherung einzuführen, appellierte er an die Bundespolitik.

„Armut ist leise, schambesetzt und macht einsam“, sagte Sabine Wild, Projektkoordinatorin Silkyplus beim Paritätischen Baden-Württemberg. Ein gutes Leben, die faire Chance auf eine lebenswerte Zukunft, dürfe für Kinder nicht nur ein Traum sein. Das Projekt richte sich an junge Menschen zwischen 10 und 25 Jahren. Dabei würden die Kinder ganz individuell, bezogen auf ihre Bedürfnisse, betreut. Dabei würden auch die Familien einbezogen. (2460/16.10.2023)