Kinderärzte raten von veganer Ernährung für Kleinkinder ab

 Säuglinge und Kleinkinder sollten nach Ansicht des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzt*innen nicht vegan ernährt werden. Bei einer solchen Ernährung sei die Versorgung mit Eiweiß und bestimmten Fettsäuren, Vitaminen Mengen- und Spurenelementen kritisch, erklärte der Verband am Freitag in Bonn. Anlass ist der Weltvegantag am 1. November.

Schon kleinere Schwankungen und Unterversorgungen etwa mit Vitamin B12 könnten im Wachstum befindliche und daher besonders empfindliche Organe eines Säuglings schädigen, vor allem die neurologische Entwicklung. „Die Studienlage zu veganer Ernährung in kritischen Wachstumsphasen ist noch immer nicht ausreichend“, erklärte Axel Gerschlauer, Landespressesprecher der nordrheinischen Kinder- und Jugendärzt*innen. Daher rieten die Ärzte von einer veganen Ernährung vor allem im Säuglings- und Kleinkindalter ab.

Aus wissenschaftlicher Sicht sei die „Optimierte Mischkost“ der Standard für Kinderernährung in Deutschland. Die entsprechende Ernährungspyramide sieht unter anderem den mäßigen Verzehr von Fleisch und tierischen Produkten wie Milch und Käse vor. Stillende Mütter, die sich vegan ernähren, sollten Vitamin B12-Präparate nehmen und ihre Blutwerte kontrollieren lassen. Im Jugendalter hingegen gelte vegetarische Ernährung inzwischen unter bestimmten Voraussetzungen als gut machbar.