Kieler Pastorentausch mit Tansania

Geistliche von der Förde besuchen Gemeinden in Afrika. Die Kieler haben bereits Besuch vom Kilimanjaro empfangen.

Die Pröpste Winford Mosha und Thomas Lienau-Becker
Die Pröpste Winford Mosha und Thomas Lienau-BeckerJürgen Schindler / Kirchenkreis Altholstein

Kiel. Der Kieler Propst Thomas Lienau-Becker hat gemeinsam mit seinem evangelischen Amtsbruder Winford Mosha in Tansania einen Pastorenaustausch vorbereitet. Mosha ist Propst des Distrikts Ostkilimanjaro, der mit dem Kirchenkreis Altholstein seit vielen Jahren partnerschaftlich verbunden ist. Er sei optimistisch, "dass der Funke bei unseren Pastores überspringt", sagte Lienau-Becker. Den Anfang macht Propst Mosha selbst: Der 67-Jährige besuchte mit seiner Frau Eunice Kirchengemeinden, die eine Partnerschaft mit Tansania unterhalten. 
Die Kieler Pastoren sollen in Tansania für zwei Wochen im Pastorat des Kollegen wohnen. "Bei uns haben fast alle Geistlichen ein zweites Standbein, halten sich Schweine oder Hühner hinter dem Haus", beschreibt Propst Mosha die Situation am Kilimanjaro. "Gerade in wirtschaftlich schwachen Regionen können die Kirchengemeinden oft das Gehalt der Pastoren nicht vollständig bezahlen."
Unterschiedlich sind auch die Arbeitsschwerpunkte in beiden Ländern. So machen Besuche der Kirchenmitglieder in Tansania einen großen Teil der Arbeit aus. "Wenn der Pastor nicht bei seinen Leuten vorbeischaut, dann kommen sie auch nicht mehr zum Gottesdienst", erklärt Mosha. Außerdem sei es in Tansania üblich, dass Pastoren von benachbarten Gemeinden zusammen ihre Predigten vorbereiten. Zum evangelischen Distrikt Ostkilimanjaro zählen 45 Kirchengemeinden mit 85.000 Mitgliedern. (epd)