Das baden-württembergische Sozialministerium bewertet den Einsatz von KI-Chatbots als Ratgeber für junge Erwachsene zwiespältig. Einerseits könnten die Chatbots eine niedrigschwellige Hilfe bei Problemen bieten, über die junge Menschen aus Scham nicht sprechen wollten, heißt es in einer am Mittwoch veröffentlichten Antwort des Ministeriums auf eine Anfrage der CDU-Landtagsfraktion. Andererseits bestünden erhebliche Risiken, da die KI-Systeme Warnsignale in Krisensituationen oft nicht erkennen und notwendige Hilfe ausbleibt.
Konkrete Zahlen zur Nutzung von KI-Chatbots durch Jugendliche in Baden-Württemberg liegen der Landesregierung allerdings nicht vor. Das Ministerium verweist auf eine bundesweite Umfrage des Digitalverbands Bitkom, wonach 51 Prozent der 16- bis 29-Jährigen offen dafür sind, eine KI um Rat zu fragen. Etwa jeder Fünfte aus dieser Altersgruppe kann sich sogar eine Freundschaft mit einer Künstlichen Intelligenz vorstellen.
Als besonders kritisch bewertet das Ministerium den Datenschutz. Große Anbieter behielten sich in ihren Richtlinien vor, alle eingegebenen Daten zu nutzen. Das schließe auch sensible und personenbezogene Informationen ein, die an Dritte wie Werbetreibende weitergegeben werden könnten. (2825/05.11.2025)