Artikel teilen:

Kenia: Polizei geht mit Gewalt gegen landesweite Proteste vor

In Kenia ist die Polizei mit Gewalt gegen landesweite Proteste gegen die Regierung vorgegangen. Lokalen Medienberichten zufolge wurden dabei am Montag mindestens fünf Menschen von Polizeischüssen getroffen, zwei davon tödlich.

In Nairobi hatte die Polizei den Berichten zufolge alle Hauptstraßen, die ins Stadtzentrum führen, weiträumig für den Autoverkehr gesperrt, um eine zentrale Demonstration zu verhindern. Rund um die Straßensperren kam es zu Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und der Polizei. Zudem sollen mehrere Läden geplündert worden sein.

Der 7. Juli ist in Kenia ein traditioneller Protesttag. Er geht auf die Demonstrationen gegen die Regierung des Langzeitherrschers Daniel Arap Moi von 1990 zurück, die damals brutal niedergeschlagen wurden. Die Proteste führten zur Einführung eines Mehrparteiensystems ein Jahr später. Heute fordern die Demonstranten Gerechtigkeit für die Opfer von Polizeigewalt und den Rücktritt von Präsident William Ruto.

Bereits am Sonntag hatten bewaffnete Randalierer Medienberichten zufolge eine Pressekonferenz auf dem Gelände der nicht staatlichen kenianischen Menschenrechtskommission gestürmt. Dabei wurden mehrere Menschen leicht verletzt sowie mehrere Handys und Laptops von Journalisten gestohlen. In den vergangenen Wochen hatten immer wieder von Politikern bezahlte Randalierer bei den Protesten Chaos gestiftet und Läden geplündert.