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Kehlmann und Dehnel nehmen deutsch-polnischen Literaturpreis entgegen

Der deutsch-österreichische Schriftsteller Daniel Kehlmann und der polnische Autor Jacek Dehnel nehmen am Sonnabend in Göttingen den mit jeweils 5.000 Euro dotierten Samuel-Bogumil-Linde-Preis entgegen. Die deutsch-polnische Auszeichnung wird seit 1996 im jährlichen Wechsel von den Partnerstädten Torun und Göttingen vergeben. Prämiert werden Autorinnen und Autoren, deren Werke Menschen, Gesellschaften und Nationen zusammenführen. Der Preis soll nach Angaben der Stadt Göttingen bei einer Feierstunde im Deutschen Theater überreicht werden.

Der in München geborene Daniel Kehlmann (50) wurde vor allem durch seinen 2005 erschienenen Roman „Die Vermessung der Welt“ bekannt. Darin verbindet er die Geschichten des Göttinger Mathematikers Carl Friedrich Gauß (1777-1855) und des Naturforschers Alexander von Humboldt (1769-1859). Kehlmann wuchs den Angaben zufolge in einer künstlerischen Familie auf und studierte Philosophie und Germanistik in Wien. Der in Berlin und New York lebende Schriftsteller schrieb auch zahlreiche Theaterstücke.

Jacek Dehnel (44) wurde in Danzig geboren und veröffentlichte bereits im Jugendalter erste Gedichte. Später studierte er Polonistik in Warschau. International bekannt wurde er 2006 durch seinen Roman „Lala“ über eine Freundschaft zwischen Enkel und Großmutter. Der in Warschau lebende Autor arbeitet auch als Übersetzer. Unter dem gemeinsamen Pseudonym Maryla Szymiczkow schreibt er mit seinem Partner humorvolle historische Kriminalromane. Dehnel lebe offen homosexuell und setze sich in Polen für LGBTQ+-Rechte ein, hieß es.

Die Auszeichnung ist nach dem polnischen Sprachforscher Samuel Bogumil Linde (1771-1847) benannt. Zu den bisherigen Preisträgern zählen Günter Grass, Christa Wolf, Herta Müller, Juli Zeh, Navid Kermani, Christoph Hein und Terézia Mora.