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Katholisches Medienhaus gedenkt früherer jüdischer Bewohner

Im Haus des Sankt Michaelsbundes in der Münchner Innenstadt wird künftig an 20 Jüdinnen und Juden erinnert, die in den 1930er Jahren dort lebten, bevor sie verschleppt wurden.

 Der Sankt Michaelsbund will an seinem Sitz in der Herzog-Wilhelm-Straße 5 in München künftig an die früheren jüdischen Bewohner des heutigen Medienhauses erinnern. Das teilte der bayerische Landesverband am Montag mit. So sollen am 25. November 20 zehn mal zehn Zentimeter große Gedenksteine mit dem Namen und den Kurzbiografien jener Frauen und Männer in den Boden eingelassen werden, die von den Nationalsozialisten gedemütigt, verschleppt und ermordet wurden. Da die sogenannten Stolpersteine in München nur auf Privat- oder staatlichem Grund verlegt werden dürfen, sei geplant, diese in einer Nische des Hauses zu platzieren.

Die Idee dazu war laut Mitteilung bei einer Informationsveranstaltung des Vereins “Initiative Stolpersteine für München” entstanden. Der Direktor des Medienhauses, Stefan Eß, habe sofort zugestimmt, als eine Redakteurin des Michaelsbundes und Terry Swartzberg von der Initiative damit gekommen seien: “Nie wieder ist jetzt – und die Stolpersteine sind eine wunderschöne Möglichkeit, das zum Ausdruck zu bringen”, erklärte Eß.

Der Michaelsbund hat außerdem einen Podcast mit dem Titel “Stolpersteine – damit kein Opfer vergessen wird” produziert. Bis zu sieben Folgen seien geplant. Darin erzählt werden die historischen Hintergründe und die Geschichten jener Menschen, die einst in dem Haus in der Münchner Innenstadt ihre letzte frei gewählte Wohnung hatten, wie es auf Nachfrage hieß. Auch im “Münchner Kirchenradio” sind die gut 15-minütigen Beiträge zu hören. – Der Sankt Michaelsbund ist das katholische Medienhaus in der Erzdiözese München und Freising und für die Kirche in Bayern.