Katholischer Medienpreis würdigt journalistische Aufklärung
München, Bonn (epd). Vier Journalistinnen und Journalisten sind am Dienstagabend in München mit dem Katholischen Medienpreis ausgezeichnet worden. Den Hauptpreis erhielt Miguel Helm in der Kategorie Print für sein in der Wochenzeitung „Die Zeit“ erschienenes Dossier „Staatsziel: Alle wegsperren“ über die Schattenseiten der Regierung in El Salvador unter Präsident Nayib Bukele. Der Beitrag sei „ein starkes Plädoyer zur Wahrung der Menschenrechte“, lobte die Jury.
In der Kategorie Fernsehen ging die Auszeichnung an Lena Gilhaus für ihren Beitrag „Verschickungskinder – Missbrauch und Gewalt bei Kinderkuren“ (ARD). Die Autorin und Filmemacherin ergründe darin den Missbrauch in Kinderkuren, sie habe hingeschaut, wo andere lange weggeschaut hätten, und sich nicht gescheut, den Weg der Aufarbeitung zu gehen, hieß es zur Begründung.
Den Preis in der Kategorie Radio erhielt Marius Elfering für „Erziehung und Strafe – Jugendkriminalität in Deutschland“ (Deutschlandfunk Kultur). In dem Feature beleuchte er Ursachen und Folgen von jugendlicher Gewalt. Der Beitrag sei betont nüchtern, dies sei besonders bemerkenswert in einer Zeit, in der nicht nur in Politik und Gesellschaft populistische Positionen viel Aufmerksamkeit bekämen, erklärte die Jury.
Der Journalist Patrick Forbes, Autor und Regisseur des Films „Der Wahrheit verpflichtet – Der Journalist Muratow“ (Arte) wurde mit dem undotierten Sonderpreis der Jury geehrt. Muratow ist Mitbegründer und Chefredakteur der kritischen russischen Tageszeitung „Nowaja Gaseta“, der für seine Berichterstattung verfolgt und bedroht wurde. Die Dokumentation sei „nicht nur ein Denkmal für einen Verteidiger der Pressefreiheit und der freien Meinungsäußerung“, sie biete auch einen Einblick in ein Russland, in dem die Freiheit längst einer Diktatur gewichen sei, heißt es in der Jury-Begründung.
Der 22. Katholische Medienpreis ist mit insgesamt 12.000 Euro dotiert und wird in den Kategorien Print, Hörfunk und Fernsehen verliehen. Vergeben wird er von der Deutschen Bischofskonferenz in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft Katholischer Publizistinnen und Publizisten (GKP) und dem Katholischen Medienverband (KM).