Katholischer Frauenbund fordert humanitäre Hilfe für Afghanistan

Die afghanische Bevölkerung befindet sich in einer desolaten Lage. Misereor und der Katholische Deutsche Frauenbund fordern, dass jede Möglichkeit zur Hilfe genutzt wird – inklusive Emigration.

Ein Lehrer unterrichtet afghanische Mädchen in Kabul
Ein Lehrer unterrichtet afghanische Mädchen in KabulImago / Xinhua

Zum Weltfrauentag am 8. März dringen Misereor und der Katholische Deutsche Frauenbund auf Rückendeckung für die Frauen in Afghanistan. Jeder noch so kleine Spielraum dürfe nicht ungenutzt bleiben, um die afghanische Zivilbevölkerung und insbesondere Frauen zu unterstützen, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der beiden Organisationen.

„Die Situation der Menschen in Afghanistan unter dem Regime der Taliban ist desolat“, erklärten Misereor und Frauenbund. Daher sei der Beschluss der Bundesregierung von Mitte Februar zu begrüßen, die vorübergehend eingestellten Entwicklungsprojekte für strukturelle Verbesserungen mit und für Frauen in Afghanistan wiederaufzunehmen. Zudem müssten Nothilfen angesichts der humanitären Krise im Land bedingungslos alle erreichen.

Keine Zugeständnisse bei Menschenrechten

„Die strikte Geschlechtertrennung, die in Afghanistan angeordnet wurde, treibt Frauen und ihre Kinder in den Hunger“, erklärte Afghanistan-Expertin Anna Dirksmeier von Misereor. Frauenbund-Präsidentin Maria Flachsbarth verwies weiter auf die Notwendigkeit des Schutzes seitens der deutschen Regierung für Frauen, die sich für Frauenrechte und Demokratie eingesetzt hätten- „Solange das Leben und die Menschenrechte der Zivilbevölkerung nicht geschützt werden, muss es Ausreisemöglichkeiten für gefährdete Afghanen und Afghaninnen geben, insbesondere für afghanische Frauenrechtsaktivistinnen“, forderte sie.

Neben kurzfristiger humanitärer Hilfe sei langfristiges Engagement wichtig, um die wirtschaftliche und humanitäre Krise in Afghanistan zu bewältigen, betonten die Organisationen. Dabei sei ein pragmatischer Ansatz nötig, ohne aber Zugeständnisse hinsichtlich der Menschenrechte zu machen. „Ziel muss es sein, die Taliban zur Rücknahme ihrer frauenfeindlichen Entscheidungen zu bewegen“, erklärten die Vertreterinnen von Katholischem Deutschen Frauenbund und Misereor.