Katholische Kirche im Nordwesten verliert 31.000 Mitglieder

Die katholische Kirche in Niedersachsen und Bremen hat im vergangenen Jahr mehr als 31.000 Mitglieder verloren. Hauptgrund für den Mitgliederschwund sind rund 25.000 Kirchenaustritte in den Bistümern Hildesheim und Osnabrück sowie im Offizialatsbezirk Oldenburg des Bistums Münster, wie die Bistümer am Donnerstag mitteilten. Der Hildesheimer Bischof Heiner Wilmer sprach von einer Kirche im Wandel: „Wir gestalten diesen Wandel mit dem Ziel, eine zahlenmäßig geringere, aber weiterhin vitale und anpackende Glaubensgemeinschaft zu sein.“

Den beiden katholischen Bistümern und dem Offizialatsbezirk gehörten zum Stichtag 31. Dezember 2023 rund 1,27 Millionen Menschen an. Das sind 14,8 Prozent der Menschen in Niedersachsen und Bremen. Zum Vergleich: Den sechs evangelischen Kirchen in den beiden Ländern gehörten zum selben Stichtag insgesamt rund 3,2 Millionen Mitglieder an, das sind 37,6 Prozent der Bevölkerung. Somit summiert sich der Anteil der Mitglieder der beiden großen Kirchen in beiden Bundesländern auf 52,4 Prozent.

Die Zahl der Austritte ist den Bistümern zufolge zwar zurückgegangen, bewegt sich aber immer noch auf hohem Niveau. Sie schwankt zwischen 1,4 und 2,6 Prozent. Rückläufig sind auch die Zahlen bei den Taufen und kirchlichen Trauungen sowie bei den Erstkommunionen. Neben den Kirchenaustritten sind Sterbefälle ein wichtiger Grund für den Mitgliederschwund.