Katholische Aufarbeitungskommission Ost plant Studie

Die Interdiözesane Kommission zur Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs (IKA) der Bistümer Berlin, Dresden-Meißen, Görlitz und der Katholischen Militärseelsorge will eine sozialwissenschaftliche Studie in Auftrag geben. Ziel sei die wissenschaftliche Erfassung und Bewertung des sexuellen Missbrauchs in den beteiligten ostdeutschen Diözesen, teilte die Kommission am Donnerstag in Berlin mit. Dabei sollen die Perspektiven der Betroffenen, der Täter und der Gemeinden aufgenommen werden.

Ein entsprechender Forschungsauftrag sei „zügig in Auftrag zu geben“, hieß es. Die beteiligten Bistümer sollen entscheiden, ob eine juristische Vorstudie und die sozialwissenschaftliche Hauptstudie gemeinsam oder unabhängig voneinander vergeben werden. Der Betroffenenbeirat Ost der drei Bistümer fordert eine schnelle öffentliche Ausschreibung und ein transparentes Vergabeverfahren.

Der Berliner Erzbischof Heiner Koch begrüßte die Entscheidung für eine Studie. „Es ist gut und richtig, dass auch in der IKA die Perspektive der Betroffenen ausdrücklich berücksichtigt ist“, erklärte Koch. Zugleich würdigte er die „verantwortungsvolle und sorgfältige Tätigkeit der IKA und aller darin engagierten Personen“.

Die gemeinsame Aufarbeitungskommission der Bistümer hatte im Mai 2023 ihre Arbeit aufgenommen. Tätig sind darin Vertreter aus Betroffenen-Beiträten, der katholischen Kirche sowie aus Wissenschaft, Justiz und öffentlicher Verwaltung. Die Kommission ist nach eigenen Angaben nicht Teil kirchlicher Strukturen und arbeitet weisungsfrei.