Was will ich einmal werden? Vor dieser Frage stehen junge Leute nicht nur heute. Auch für gestandene Kirchenmänner wie den Münchner Kardinal Marx gab es darauf nicht nur eine Antwort.
Der Münchner Kardinal Reinhard Marx hatte in jungen Jahren nach eigenem Bekunden auch andere Berufswünsche vor Augen als eine Kirchenlaufbahn. “Politiker oder Stadtplaner – das wären Alternativen gewesen”, sagte er den “Nürnberger Nachrichten” (Dienstag). “Menschengerechte Städte zu bauen, das ist ein großes sozialethisches Thema. Das hätte mir Freude gemacht.”
Dass der Münchner Erzbischof zeitweise mit einer politischen Karriere liebäugelte, ist schon lange bekannt. “Ich wäre, wenn ich nicht Priester geworden wäre, in die Politik gegangen”, sagte er etwa 2008 im Bayerischen Fernsehen im Gespräch mit dem damaligen Ministerpräsidenten Günther Beckstein (CSU). Auf dessen Frage: “In welchem Land wären Sie dann Ministerpräsident geworden?” antwortete Marx: “Das wäre Nordrhein-Westfalen geworden.”