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Kanzlerbungalow in Bonn öffnet nach Sanierung wieder

Der denkmalgeschützte Kanzlerbungalow in Bonn ist nach Bauarbeiten ab Dezember wieder für die Öffentlichkeit zugänglich. Für den geschichtsträchtigen Bau sei in enger Abstimmung mit dem Denkmalschutz ein zeitgemäßes Brandschutzkonzept umgesetzt worden, teilte das federführende Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) am Mittwoch in Berlin mit. Bauherrin ist die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA). Schadstoffbelastungen und Mängel am Fassadenanschluss zum Dach seien ebenfalls behoben und die Elektroinstallation erneuert worden. Ab Dezember seien wieder Besuche mit Führungen durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stiftung Haus der Geschichte möglich.

Nach rund 17 Monaten Bauzeit seien im November alle Arbeiten planmäßig abgeschlossen worden, hieß es. Die Baumaßnahmen hatten im Februar 2024 im Keller des Gebäudes begonnen. Ursprünglich hatte bei dem Projekt die rein technische Konzeption einer automatischen Brandmeldeanlage im Fokus gestanden. Aufgrund denkmalpflegerischer Anforderungen wurde die Aufgabe erweitert. Die Gesamtkosten belaufen sich den Angaben nach auf rund 2,7 Millionen Euro. Die Brutto-Grundfläche des Baus umfasst etwa 1.000 Quadratmeter, die Nutzungsfläche rund 800 Quadratmeter.

Der Kanzlerbungalow, entworfen von Sep Ruf, war zwischen 1964 und 1999 Wohn- und Empfangsgebäude für sechs Bundeskanzler. Das Gebäude mit einem schmalen, rechteckigen Pool im Innenhof gilt als Architekturikone der Bonner Republik. Gemeinsam mit dem Palais Schaumburg und dem sogenannten „76er-Bau“, welcher heutiger Sitz des Bundesministeriums für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) ist, befindet sich der Kanzlerbungalow in einer großzügigen denkmalgeschützten Parkanlage.

Ludwig Erhard, zweiter Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland, hatte den Auftrag für den Bau erteilt. Neben Erhard wohnten Kurt Georg Kiesinger, Helmut Schmidt und Helmut Kohl in dem Bungalow. Willy Brandt und kurzzeitig auch Gerhard Schröder nutzten den Bau nur für repräsentative Zwecke.