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Kaniber: Mehr Nachhaltigkeit und flexibleres Arbeiten im Tourismus

Die neue bayerische Tourismusministerin Michaela Kaniber (CSU) möchte die Spitzenposition Bayerns im Tourismus weiter ausbauen. „Der bayerische Anspruch ist immer die Spitzenliga“, sagte Kaniber bei einer Pressekonferenz zum Bayerischen Tourismustag am Montag in München. Die Vielfalt der Angebote im Freistaat sei groß: Bayern könne sowohl Kongresstourismus in den Metropolregionen München, Nürnberg oder Augsburg bieten, als auch Gesundheits- oder Entspannungstourismus in den zahlreichen Heilbädern und im ländlichen Raum. Im neuen bayerischen Kabinett ist die Zuständigkeit für die Tourismusbranche vom Wirtschafts- ins Landwirtschaftsministerium gewandert.

Herausforderungen sieht Kaniber in den Bereichen Nachhaltigkeit, etwa bei der Umstellung auf erneuerbare Energien, und bei der Suche nach Fachkräften. Hier brauche es nicht nur ein positiveres Bild von der Arbeit im Tourismusbereich, sondern auch veränderte Rahmenbedingungen etwa bei den Möglichkeiten zu flexibleren Wochenarbeitszeiten. Auch Visaverfahren für Arbeitskräfte aus dem Ausland müssten deutlich beschleunigt werden, sagte die Tourismusministerin. Die Besucherlenkung anhand von Echtzeitdaten solle deutlich erweitert werden, um Gästen täglich ein genaues Bild davon vermitteln zu können, wie voll etwa die Parkplätze bei bekannten Sehenswürdigkeiten wie Schloss Neuschwanstein seien.

Die Geschäftsführer und Geschäftsführerinnen der bayerischen Tourismusverbände zeigten sich zufrieden mit der Entwicklung des Tourismus nach der Corona-Pandemie. In München sei dieses Jahr das beste seit Aufzeichnungsbeginn gewesen, sagte Oswald Pehel, Geschäftsführer von Tourismus Oberbayern München. Im ländlichen Raum seien die Zahlen von 2019 dagegen noch nicht ganz wieder erreicht. Vor allem kleinere Betriebe hätten hier noch Nachholbedarf bei der Digitalisierung, ergänzte Michael Braun, Vorstand des Tourismusverbands Ostbayern. Mit Blick auf den Wintertourismus sagte Pehel, dass die Nachfrage nach Skipässen bereits jetzt hoch sei. Das bestätigte auch Bernhard Joachim, Geschäftsführer des Tourismusverbands Allgäu/Bayerisch-Schwaben. (00/3707/13.11.2023)