Kampagne gegen Verkehrslärm

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und der Verkehrsclub Deutschland (VCD) wollen gegen Verkehrslärm in Dörfern und Städten vorgehen. Dazu haben die beiden Organisationen eine Online-Plattform eingerichtet, auf der Anwohner Orte mit starkem Straßenlärm melden und mögliche Maßnahmen dagegen vorschlagen können, wie die beiden Organisationen am Mittwoch in Berlin mitteilten.

Kommunen seien nach EU-Recht dazu verpflichtet, bis Juli neue Lärmaktionspläne fertigzustellen, hieß es zur Begründung. Dabei komme ein von der DUH in Auftrag gegebenes Rechtsgutachten zu dem Ergebnis, dass die zuständigen Behörden mit der Lärmaktionsplanung eine rechtssichere Möglichkeit hätten, „weitreichend Tempo 30 anzuordnen und dadurch die Lärmbelastung aus dem Straßenverkehr zu reduzieren“.

DUH und VCD verweisen dabei auf Zahlen des Umweltbundesamtes. Demnach sind deutschlandweit 16 Millionen Menschen „in gesundheitsschädlichem Maße“ von Straßenverkehrslärm betroffen. Weitaus mehr fühlten sich „belästigt“, besonders durch hohe Verkehrsdichte, extrem laute Sportwagen und Motorräder.

Die DUH-Leiterin für Verkehr und Luftreinhaltung, Dorothee Saar, betonte, dass Lärm nach der Luftverschmutzung die zweitgrößte umweltbedingte Ursache für Gesundheitsprobleme sei. Trotzdem werde das Thema von Politik und Verwaltung vernachlässigt. Unter Verweis auf Studien hieß es weiter, die Reduzierung von Tempo 50 auf Tempo 30 werde akustisch wie eine Halbierung der Verkehrsmenge wahrgenommen.