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Jugendschutz im Netz: Fachkommission nimmt Ende September Arbeit auf

Ende September soll die Expertenkommission „Kinder- und Jugendschutz in der digitalen Welt“ ihre Arbeit aufnehmen. Die erste Sitzung des Gremiums aus 18 Mitgliedern verschiedener Fachrichtungen werde am 30. September sein, sagte die Co-Vorsitzende Nadine Schön der „Rheinischen Post“ (Montag) in Düsseldorf. Nach einem Kennenlernen und Festlegen der Arbeitsmodalitäten wolle man „schnell ins Machen kommen“. Vorschläge sollen im kommenden Jahr vorgelegt werden. Das Mindestalter für die Handynutzung werde „sicher einer der Punkte sein, über die wir sprechen werden“, betonte die CDU-Politikerin.

Der Vorsitzende der Kinderkommission im Bundestag, Michael Hose (CDU), betonte, er halte ein Mindestalter für den Zugang zu sozialen Medien für dringend notwendig. „Wir wissen: Kinder unter 14 Jahren können die Risiken nicht ausreichend reflektieren.“ Es gehe dabei „nicht um ein Verbot um des Verbotes willen, sondern um Schutz und Fürsorge – so wie wir es auch bei Alkohol oder Zigaretten kennen“, erklärte der Bundestagsabgeordnete und Schulleiter.

Bundesfamilienministerin Karin Prien (CDU) hat 18 Mitglieder in die Expertenkommission berufen, etwa aus den Bereichen Bildungsforschung, Kinder- und Jugendmedizin, Medienrecht und Medienpädagogik. Sie sollen Vorschläge erarbeiten, damit sich Kinder und Jugendliche möglichst sicher in der digitalen Welt bewegen können. Neben Schön sitzt auch der geschäftsführende wissenschaftliche Direktor des Leibniz-Instituts für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik in Kiel, Olaf Köller, der Kommission vor. Kinder und Jugendliche sind nicht in dem Gremium vertreten, sollen laut Prien aber über verschiedene Beteiligungsformate eingebunden werden.

Schön betonte, es brauche neue Antworten auf Herausforderungen wie etwa sexueller Missbrauch, Grenzüberschreitungen, Gewaltverherrlichung oder Sucht in der digitalen Welt. Dazu werde eine Strategie erarbeitet und Handlungsempfehlungen vorgelegt. Ziel sei es, Kindern und Jugendlichen ein gesundes Aufwachsen in der digitalen Welt zu ermöglichen sowie Schutz, Teilhabe und Befähigung zu verbessern, sagte die Bundestagsabgeordnete.