Jugendkreuzweg in Cottbus und der Uckermark

An diesem Freitag machen sich junge Christinnen und Christen zum „Ökumenischen Jugendkreuzweg 2023“ auf, auch in Cottbus und in Melzow in der Uckermark

In der Uckermark ist der Jugendkreuzweg ein beliebtes Event für die Jugendlichen
In der Uckermark ist der Jugendkreuzweg ein beliebtes Event für die JugendlichenPrivatfoto

Das Kreuz weist den ­Anfang, den Weg, das Ziel. So halten es vor Ostern viele Katho­liken auf der ganzen Welt, wenn sie den ­traditionellen Kreuzweg gehen, entweder in der Kirche oder im Freien. „Ihre“ Kreuzwege markieren 14 Stationen, von der Verur­teilung bis zur Grablegung. Diese Tradition ­haben Jugendliche vor 65 Jahren in der alten Bundesrepublik über­nommen und in einen ökumenischen Jugendkreuzweg umgewandelt. Auch hier in der ­Region wird die Tradition an diesem Freitag vor der Karwoche gepflegt. Unter dem diesjährigen Motto „beziehungs­weise“ folgen junge Christinnen und Christen dem Kreuz.

Verschiedene Jugendkreuzwege ­gehen von Kirchen in und um ­Berlin aus, etwa in Falkensee oder Köpenick. Andere Kreuzwege ­finden in Cottbus oder in Melzow bei Prenzlau statt. „Wir treffen uns um am Freitag, 31. März, 18 Uhr in der Klosterkirche und dort endet auch der Kreuzweg“, sagt Mitorganisatorin Juliane Wiemer, Beauftragte für die Arbeit mit Familien, Jugendlichen und Kindern im Kirchenkreis Cottbus. Es werde sieben Stationen an fünf zentralen Stellen in der Cottbusser Innenstadt geben, unter anderem am Stadtbrunnen. Dann geht es durch die belebte ­Einkaufsmeile „Spremberger Straße“ und an den Shopping-Zentren der Stadt vorbei. Der knapp drei ­Kilometer lange ­Jugendkreuzweg, sichtbar angeführt von einem Kreuzträger, will sich unter die Menschen begeben.

Eltern willkommen

„Viele werden unseren Zug mit neugierigem Interesse verfolgen, manche sogar mit Sympathie“, glaubt Juliane Wiemer und erinnert an die Erfahrungen des vergangenen Jahres. Die Cottbuser Initiatoren – der ökumenische „Arbeitskreis Christlicher Kirchen“ (ACK) – rechnen mit bis zu 80 Teilnehmern. Ausdrücklich heißt es in der Werbung für den Jugendkreuzzug, dass auch Erwachsene und Konfirmanden „unbedingt willkommen“ sind.

Eine solche Extra-Einladung brauchen viele Konfirmanden im Kirchenkreis Uckermark nicht. Sie werden, begleitet von Eltern, Pfarrpersonen oder Teamern, schon deswegen am Jugendkreuzweg 2023 in Melzow teilnehmen, weil sie ihn mit vorbereitet haben. Davon ­erzählt Dorina Heß, Leiterin offene Jugendarbeit Prenzlau und auch ­davon, welche logistische Herausforderung es mitunter ist, Jugend­liche aus dem flächenmäßig großen Kirchenkreis zu solchen Vorbereitungen zusammenzubringen. ­„Ohne Eltern und ohne Autos wäre das fast undenkbar “, sagt sie. Sie macht darauf aufmerksam, dass das kleine Dorf Melzow, in diesem Jahr Austragungsort für den Jugendkreuzweg, mit öffentlichen Verkehrsmitteln kaum zu erreichen ist.

Musik von und für Jugend

Melzow ist quasi Programm – nachdem in den vergangenen Jahren die Jugendkreuzwege in städtischer Umgebung waren, so sollte es in diesem Jahr das Dorf sein, das von einer schönen Feldsteinkirche überragt wird. Von hier wird der ­Jugendkreuzweg mit fünf ­Stationen starten. Er wird eine kurze Strecke lang bis zu einem Platz ­führen, wo gesungen, gebetet, ­gesegnet und musiziert wird. Die Band der evangelischen Jugend im Kirchenkreis mit dem Namen „Doppellkeks“ wird die Veranstaltung begleiten. Mitveranstalterin Corina Heß rechnet mit bis zu 100 Teilnehmern und Teilnehmerinnen, darunter viele der rund 50 Konfis. Jugendliche haben auf Tafeln geschrieben und gemalt, was Stoff für Gespräche und Gebete auf dem Kreuzweg werden könnte – ­etwa: „Mit wem sprichst du, wenn du Sorgen hast?“