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Jugendämter: Mehr gefährdete Kinder in Niedersachsen

Vernachlässigt oder misshandelt – die Zahl der Kindeswohlgefährdungen hat in Niedersachsen zugenommen. Die Jugendämter prüften im vergangenen Jahr auch mehr Fälle.

Die Zahl der vernachlässigten und misshandelten Kinder ist in Niedersachsen im vergangenen Jahr gestiegen. Die Jugendämter stellten in 4.442 Fällen eine akute oder latente Kindeswohlgefährdung fest, wie das Landesamt für Statistik am Dienstag in Hannover mitteilte. Das entsprach einem Anstieg um 4,2 Prozent im Vergleich zu 2023 mit 4.261 Fällen.

Akut gefährdet waren den Angaben zufolge 2.369 Kinder im Jahr 2024. Unter anderem registrierten die Jugendämter Anzeichen für Vernachlässigung, psychische oder körperliche Misshandlung. Latent gefährdet waren mit 2.073 Mädchen und Jungen etwas weniger Kinder. Die Prüfung der Jugendämter ergab hier ebenfalls Vernachlässigung und psychische Misshandlung.

Insgesamt prüften Niedersachsens Jugendämter 2024 fast ein Zehntel mehr Fälle als ein Jahr zuvor: Dem Statistischen Landesamt zufolge nahmen sie 20.066 Gefährdungseinschätzungen vor; 2023 waren es noch 18.370. In rund drei Vierteln der Fälle sei keine Kindeswohlgefährdung festgestellt worden. Darunter waren aber 6.946 Fälle, in denen sich Unterstützungsbedarf zeigten. 2023 waren dies noch 6.411 Fälle.