Jüdisches Museum Franken feiert 25-jähriges Bestehen

Mit einem Konzert feiert das Jüdische Museum Franken (JMF) in Fürth am 27. Oktober seinen 25. Geburtstag. „Die drei Kantoren“, die wiederum gerade ihr 10. Jubiläum begehen, präsentieren ab 16 Uhr einen Querschnitt der beliebtesten Stücke aus ihrem großen Repertoire, teilte das Museum mit. Dabei sind sowohl klassische Chasanut-Lieder („Kunst der Kantoren“) als auch israelische Songs, a cappella gesungen von Tal Koch (Tenor), Hemi Levison (Bariton) und Assaf Levitin (Bass) oder mit Begleitung am Flügel durch Naaman Wagner.

Das Museum zieht zu seinem Jubiläum außerdem Bilanz zu drei Themen, die in Ausstellungen für viel Wirbel gesorgt hatten: Deutungshoheiten, Raub und Restitution sowie Mythen der Toleranz. „Jüdische Museen der Nachkriegszeit dienen mehr als jedes andere Museum als Projektionsflächen für jüdische wie nichtjüdische Wünsche, Romantisierungen, Normierungen und relativierende Geschichtsdeutungen“, heißt es auf der Museumswebseite.

Die Ausstellungsreihe „Shitstorm“ zum Thema Deutungshoheiten läuft bereits und präsentiert eine Retrospektive der umstrittenen satirischen Ausstellung „Feinkost Adam“ der Künstlerin Anna Adam, die 2002 im JMF in Fürth gezeigt wurde. Sie verwandelte das Museum in einen Feinkostladen, „um die hinter Klischees stehenden unterschwelligen Ängste vor dem vermeintlich Fremden offenzulegen und die Neugier auf andere Kulturen zu wecken“. Die Ausstellung sei 2002 als Skandal empfunden worden und habe beinahe zur Entlassung des damaligen Museumsleiters Bernhard Purin geführt.

Das JMF versteht sich als Zentrum zur Kenntnis und zum Verständnis jüdischer Geschichte und Kultur in Franken und befindet sich in historischen Baudenkmälern in Fürth, Schnaittach und Schwabach. Es wird von einem Verein getragen, dem der Bezirk Mittelfranken, die Stadt Fürth, der Landkreis Nürnberger Land, die Marktgemeinde Schnaittach und die Stadt Schwabach angehören. (00/3079/16.10.2024)