Jüdischer Friedhof: Antrag auf Welterbe genehmigt

Der Friedhof in Hamburg-Altona könnte Mitte 2018 Welterbe werden – wenn die Unesco zustimmt.

Der Jüdische Friedhof von Hamburg-Altona
Der Jüdische Friedhof von Hamburg-AltonaPresse03 / Wikipedia

Hamburg. Der Jüdische Friedhof in Hamburg-Altona ist der Auszeichnung zum Unesco-Welterbe ein Stück näher gekommen. Die Antragsunterlagen für die Nominierung in die Welterbeliste haben den ersten Test bestanden, teilt der Senat mit. Nun werden die Unterlagen an den Internationalen Rat für Denkmalpflege (Icomos) weitergegeben, der den "außergewöhnlichen universellen Wert" des Friedhofes, der Voraussetzung für die Anerkennung als Unesco-Welterbe ist, überprüft.
Bei positivem Urteil hätte der Friedhof Chancen, Mitte 2018 auf der Sitzung des Welterbekomitees in die Unesco-Welterbeliste aufgenommen zu werden. Dass der Hamburger Antrag den ersten Test, den "Completeness Check", auf Anhieb bestanden habe, freue ihn sehr, sagte Kultursenator Carsten Brosda (SPD). Nun könne die Bewerbung weiter verfolgt werden. 

Einer der bedeutendsten Friedhöfe der Welt

Der knapp zwei Hektar große Jüdische Friedhof von 1611 gilt als einer der bedeutendsten der Welt. Rund 6.400 Grabsteine sind hier erhalten. Damals war in Hamburg die größte jüdische Gemeinde Deutschlands ansässig. Dass die Verstorbenen im benachbarten, früher dänischen Altona bestattet wurden, lag an der dort bestehenden Religionsfreiheit.
Der Friedhof ist einer der ältesten portugiesisch-sephardischen Friedhöfe der Welt. Außerdem hat er einen aschkenasischen Teil für deutsche und aus Osteuropa eingewanderte Juden. Dieser Teil umfasst mehr als 5.000 Gräber. Seit 1869 wurde der Friedhof nicht mehr belegt. Erst 1960 wurde er unter Denkmalschutz gestellt. (epd)