Jüdische Initiativen schließen sich zusammen

Ein bislang nicht in Erscheinung getretener „Landesverband der jüdischen Gemeinden und Einrichtungen in Sachsen“ hat eigene Rabbiner ernannt. Shneur Havlin, Esther Jonas-Märtin und Akiva Weingarten stünden für die orthodoxe, konservative und liberale Strömung im Judentum, teilte der nach eigenen Angaben bereits 2021 gegründete Verband von neun jüdischen Gemeinden und Initiativen in Sachsen am Dienstag in Dresden mit. Damit solle die innerjüdische Vielfalt repräsentiert werden. Nach eigenen Angaben tritt der Landesverband damit erstmals an die Öffentlichkeit.

Kritisch sieht der Verband mit Blick auf den Zentralrat der Juden die „zentralisierte Art, in der die Dinge bisher geregelt wurden“. Es fehle ein grundlegendes Verständnis für das moderne Judentum.

Es gibt bereits den „Landesverband Sachsen der Jüdischen Gemeinden“, in dem die Gemeinden in Dresden, Leipzig und Chemnitz mit insgesamt rund 2.500 Mitgliedern zusammengeschlossen sind. Diese Vereinigung ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts und Mitglied im Zentralrat der Juden in Deutschland. Auf der Grundlage eines Vertrages mit dem Freistaat Sachsen wird der Verband finanziell unterstützt. Aktueller Landesrabbiner ist Zsolt Balla.

Zu dem neuen Verband gehören nach eigenen Angaben in Dresden die Jüdische Religionsgemeinde, die Bildungsinitiative Besht Yeshiva, Gefilte Fest, der Synagogalchor und die Jüdische Kultusgemeinde sowie in Leipzig Beth Etz Chaim und in Görlitz Jewish Remembrance Week. Außerdem gehört zu dem Verband die Jüdische Studierendenunion Sachsen und die Initiative Spielen gegen Antisemitismus.