Jüdische Geschäftsfrau Lilli Rosenthal bekommt Erinnerungszeichen

Die von den Nationalsozialisten ermordete jüdische Geschäftsfrau Lilli Rosenthal (1889-1941) bekommt ein Erinnerungszeichen. Es werde am 4. Juli in der Theatinerstraße 7 in München angebracht, wo Rosenthal ein Damenhutgeschäft betrieben hatte, teilte das Kulturreferat der Stadt München am Mittwoch mit. Bei der Gedenkveranstaltung werden unter anderem Vertreter der Stadt, Angehörige der Familie Rosenthal und die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Charlotte Knobloch, teilnehmen.

Lilli Rosenthal wuchs in München auf. Ihr Vater war der Gründer des „Hut- und Putzgeschäftes Heinrich Rothschild“ in der Sendlinger Straße. 1909 heiratete sie den Fabrikanten Julius Rosenthal und bekam zwei Kinder. Bis zu ihrer Scheidung lebte Lilli Rosenthal mit ihrer Familie in Wien. Danach kehrte sie nach München zurück und betrieb dort ein Damenhutgeschäft. Mit 1.000 weiteren Münchner Jüdinnen und Juden wurde Lilli Rosenthal 1941 nach Kaunas in Litauen deportiert und dort am 25. November 1941 ermordet.

Seit 2018 werden in München Erinnerungszeichen an Orten angebracht, wo Menschen gelebt haben, die später vom NS-Regime verfolgt und getötet wurden. Im Gegensatz zu Stolpersteinen werden sie nicht im Boden eingelassen, sondern sind an Wandtafeln oder als Stelen auf öffentlichem Grund auf Augenhöhe zu finden. Die Erinnerungszeichen enthalten die wichtigsten Lebensdaten, Angaben zum Schicksal und – falls vorhanden – ein Bild. (00/1954/26.06.2024)