Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) verbittet sich Belehrungen aus der Politik zum Umgang von Journalisten mit den Themen Judentum und Israel. Die Berichterstattung deutscher Medien in den zurückliegenden Jahrzehnten habe eindrucksvoll in ihrer großen Mehrheit gezeigt, dass sich die Journalisten der deutschen Verantwortung für die Juden und den Staat Israel sehr bewusst seien, sagte der DJV-Bundesvorsitzende Mika Beuster am Mittwoch in Berlin. Der DJV-Vorsitzende reagierte damit auf eine Forderung des Grünen-Politikers Jürgen Trittin, deutsche Medien sollten sich zur Unterstützung Israels verpflichten.
„Unsere Aufgabe ist es, verantwortungsvoll zu berichten. Aufgabe der Politikerinnen und Politiker ist, aktive Beiträge zur Beendigung der Konflikte im Nahen Osten zu leisten“, erklärte Beuster.
Trittin hatte sich in einem vorab verbreiteten Interview mit der Wochenzeitung „Die Zeit“ (30. November) auf eine entsprechende Frage hin dafür ausgesprochen, dass sich deutsche Medienhäuser nach dem Vorbild des Springer-Verlags zur Unterstützung Israels verpflichten. Dies solle in „jedem Medienhaus wie auch in allen Parteien“ gelten, sagte der frühere Bundesumweltminister: „Da gibt es einen breiten Konsens, wie die einstimmige Israel-Resolution im Bundestag gezeigt hat.“ Trittin bezog sich dabei auf eine Regelung innerhalb des Axel-Springer-Verlags („Bild“, „Welt“), der seine Mitarbeiter verpflichtet, schriftlich ihre Unterstützung für das jüdische Volk und das Existenzrecht Israels zu bekunden.