Die Deutsche Journalistinnen und Journalisten Union (dju) in der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di hat eine vom Veranstalter des Berliner „Festival of Lights“ versuchte Unterbindung von Fotoaufnahmen durch Pressefotografen kritisiert. Medienvertreterinnen und -vertreter dürften nach Wunsch des Veranstalters keine eigenen Bilder der Kunstprojektionen anfertigen und verkaufen, teilte die dju am Mittwoch mit. Das sei „ein klarer Eingriff in die Pressefreiheit“, kritisierte die dju-Bundesgeschäftsführerin Danica Bensmail in Berlin.
Die Gewerkschafterin verwies auf die Panoramafreiheit nach dem Urhebergesetz: Danach dürften Bauwerke und Werke, die von öffentlichen Straßen und Plätzen sichtbar seien, fotografiert und veröffentlicht werden. Das gilt laut dju „auch für Lichtinstallationen auf Fassaden“. Pressefotografinnen und -fotografen hätten somit das Recht, „über das Festival of Lights mit eigenen Fotografien zu berichten“, betonte Bensmail. „Wenn Journalistinnen und Journalisten nicht eigenständig dokumentieren dürfen, sondern auf Bilder verwiesen werden, die vom Veranstalter freigegeben werden, wird unabhängige Berichterstattung verhindert“, kritisierte sie.
Auf ihrer Internetseite schreiben die Veranstalter des „Festival of Lights“, es handle sich um eine „temporäre Kunstaktion, für die die Regeln des Urheberrechts gelten“. Besucherinnen und Besucher dürften Fotos machen, „ohne dass eine Lizenzierung durch den Veranstalter notwendig ist“. „Für alle anderen Lizenzfragen“ werde gebeten, sich mit dem Festival in Verbindung zu setzen. Das 21. „Festival of Lights“ startete am Mittwoch, die Illuminationen an berühmten Berliner Gebäuden ist eine Woche lang zu sehen.