Journalist Ronzheimer von Unbekannten im Libanon verschleppt

Der Journalist Paul Ronzheimer ist nach eigenen Angaben in Beirut von Unbekannten festgenommen und verhört worden. Unbekannte hätten Ronzheimer und sein Team aus ihrem Hotelzimmer entführt.

Paul Ronzheimer wollte aus dem Libanon berichten
Paul Ronzheimer wollte aus dem Libanon berichtenImago / Future Image

Der stellvertretende Chefredakteur der Bild-Zeitung, Paul Ronzheimer, ist nach eigenen Angaben am 28. September in Beirut von Unbekannten festgenommen und verhört worden. Das machte der Reporter aus Sicherheitsgründen nun nach seiner sicheren Ausreise öffentlich, wie es in einem Artikel in eigener Sache auf der Homepage der Bild-Zeitung heißt. Bild gehört zum in Berlin ansässigen Axel Springer-Verlag.

Die Festnahme sei einen Tag nach der Tötung des Hisbollah-Chefs Hassan Nasrallah geschehen, hieß es. Unbekannte Männer, vermutlich vom libanesischen Militär-Geheimdienst, hätten Ronzheimer und sein Team aus ihrem Hotelzimmer entführt. Die Journalisten seien verhört, ihnen seien Handschellen angelegt und die Augen verbunden worden. „Am späten Abend kam Ronzheimer wieder frei. Die deutsche Botschaft in Beirut hatte interveniert. Dank der Kooperation libanesischer Behörden gelang eine rasche Freilassung“, hieß es.

Nach der Festnahme berichtete Ronzheimer weiter aus Beirut

Nach der Festnahme berichtete Ronzheimer den Angaben zufolge mit seinem Team weiter aus Beirut über die Kampfhandlungen. Nach etwa einer Woche reiste er ab. Seine Möglichkeiten sind jedoch durch die Hisbollah eingeschränkt gewesen.

Ronzheimer ist 1985 geboren, volontierte nach dem Abitur bei der Emder Zeitung und wechselte 2008 zur Axel-Springer-Akademie in Berlin, wo er danach als Parlamentsreporter für Bild arbeitete und sich ab 2012 als Chefreporter Politik auf die Kriegs- und Krisenberichterstattung konzentrierte. Seit 2019 ist er stellvertretender Chefredakteur der Bild-Zeitung und seit Mai 2023 das „markenübergreifende journalistische Gesicht für Axel Springer“ bei Bild, Welt und „Politico“.