Jedes zweite Kind unehelich geboren

Mehr als die Hälfte der Kinder in Thüringen werden unehelich geboren. So seien 2022 in Thüringen 54 Prozent der 14.131 Neugeborenen in Familien hineingeboren worden, in denen die Eltern nicht miteinander verheiratet waren, teilte das Thüringer Landesamt für Statistik am Donnerstag in Erfurt mit. Den höchsten Anteil unehelich Geborener habe die kreisfreie Stadt Gera mit 64,8 Prozent verzeichnet, gefolgt vom Landkreis Greiz (61,1 Prozent) und dem Kyffhäuserkreis (57,6 Prozent).

Seit 2012 sinke die Zahl unehelich geborener Kinder langsam, wobei die Entwicklung mit Schwankungen verbunden sei. In den Jahren zuvor habe es seit dem Zeitpunkt der Wiedervereinigung einen rasanten Anstieg der unehelich Geborenen gegeben. Im Jahr 1990 habe dieser Wert lediglich bei 31,8 Prozent gelegen.

Wie schon in der Vergangenheit weist der katholisch geprägte Landkreis Eichsfeld laut Landesamt die niedrigsten Werte auf. Im Jahr 2022 habe der Anteil der unehelich Geborenen 41,8 Prozent betragen. Seit der Wiedervereinigung seien aber auch hier die Zahlen um 31,3 Prozentpunkte angestiegen. Somit weise das Eichsfeld im Betrachtungszeitraum die höchste Veränderungsrate auf. Jena, mit einem Anteil von 48 Prozent, und das Eichsfeld seien die einzigen Regionen, in denen mehr als die Hälfte der Neugeborenen im Jahr 2022 miteinander verheiratete Eltern hatten.