Nordrhein-Westfalen hat laut einer Bewertung der Deutschen Umwelthilfe (DUH) ein extremes Risiko für schwere Schäden im Falle eines „Jahrhunderthochwassers“. Auch Bayern, Baden-Württemberg und Niedersachsen werden in diese Gefahrenkategorie eingestuft, wie die Umweltorganisation am Donnerstag in Berlin erklärte. In zehn Bundesländern herrsche zudem ein mindestens sehr hohes Risiko für schwere Schäden. Zur Ermittlung des Risikograds hat die Umwelthilfe die potenziell von Schäden betroffene Flächen mit den dortigen Wohnadressen verrechnet.
Den höchsten Wert in diesem errechneten „Hochwasser-Risikograd“ erhalte demnach Bayern mit 8,29 Punkten. Ab 7,5 Punkten ist das Risiko laut Umwelthilfe „extrem“. Auf ein mäßiges Risiko kommen dagegen Bremen, Hamburg und Berlin. Den prozentual höchsten Anteil an Risikoflächen, im Verhältnis zur Landesfläche, habe NRW (6,8 Prozent), gefolgt von Brandenburg (6,2 Prozent) und Sachsen-Anhalt (5,9 Prozent). Die wenigsten Risikoflächen gebe es in Mecklenburg-Vorpommern (0,7 Prozent), Berlin (0,76 Prozent) und Schleswig-Holstein (1,12 Prozent).
In Bayern wären zahlenmäßig die meisten Wohnadressen betroffen – rund 65.500. Auch in Baden-Württemberg wären viele Menschen betroffen. Dort lägen etwa 54.600 Adressen in gefährdeten Gebieten. In Berlin seien es hingegen nur 151.
Ein Jahrhunderthochwasser ist statistisch gesehen einmal alle 100 Jahre zu erwarten, wobei sich diese Werte auf Messreihen in der Vergangenheit beziehen. Durch die Klimakrise und die landschaftlichen Veränderungen des vergangenen Jahrhunderts kommt es laut Umwelthilfe künftig häufiger zu Flutkatastrophen.