Die Welt übt Druck auf die falsche Kriegspartei aus, sagt Israels Außenminister. Nicht sein Land, sondern die Hamas sei für Krieg und Leid im Gazastreifen verantwortlich.
Der internationale Druck auf Israel untergräbt nach Worten des israelischen Außenministers Gideon Sa’ar die Chancen auf ein Abkommen mit der Hamas und heizt die militärische Eskalation an. International werde versucht, “Israel einen palästinensischen Terrorstaat aufzuzwingen”, sagte Sa’ar am Dienstag vor internationalen Medien.
Der weltweite Druck gegen Israel während der kritischen Tage der Verhandlungen über ein Abkommen habe “bereits zu einer Verhärtung der Position der Hamas geführt”. Gleichzeitig führe er zu einer Welle des Antisemitismus.
Ein Ziel der Kampagne sei es, Israel zu einer Zwei-Staaten-Lösung zu zwingen. Die Gründung eines palästinensischen Staates heute würde jedoch die Gründung eines “dschihadistischen Terrorstaats im Herzen unserer alten Heimat” bedeuten, so Sa’ar. Die Politik der europäischen Länder sei möglicherweise beeinflusst von der Tatsache, dass sie einen hohen muslimischen Bevölkerungsanteil haben, aber das werde Israel nicht dazu bringen, “Selbstmord zu begehen”.
Dabei verglich er die Anerkennung eines palästinensischen Staates mit dem Münchner Abkommen von 1938, das zur Zerschlagung der Tschechoslowakei durch Nazi-Deutschland führte. Israel werde seine Existenz “nicht für die Beschwichtigungspolitik anderer Länder opfern”.
Einziger Verantwortlicher für das Leid der Palästinenser im Gazastreifen, den Krieg und seine Fortsetzung sei die Hamas. Entsprechend dürfe der internationale Druck nicht auf Israel, sondern gegen die Hamas ausgeübt werden.