Israels Botschafter: Zwei-Staaten-Lösung noch möglich
Für den israelischen Botschafter in Deutschland ist die Zwei-Staaten-Lösung noch nicht vom Tisch – unter einer Bedingung. Zudem setzt er im Nahost-Konflikt auf die Vermittlung durch Länder wie Ägypten und Jordanien.
Der israelische Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, hält eine Zwei-Staaten-Lösung im Nahost-Konflikt nach wie vor für möglich. “Ich persönlich schreibe die Zwei-Staaten-Lösung nicht ab. Aber es muss eine demokratische sein”, sagte Prosor der “Augsburger Allgemeinen” (Freitag).
Politiker in Deutschland wiederholten die Forderung nach diesem Modell “wie ein Papagei”, ohne zu erklären, was damit gemeint sei, kritisierte er. “Was Israel sicher nicht zulassen wird: Einen palästinensischen Terrorstaat als Nachbarn.” Daher bräuchte es etwa Jordanien, Ägypten oder Saudi-Arabien als Vermittler. Wenn Länder wie der Iran geschwächt würden, gebe es für andere Länder neue Möglichkeiten der Einflussnahme. “Das kann den Nahen Osten nachhaltig verändern.”
Prosor verteidigte zudem das Vorgehen Israels in Gaza. “Unsere erste Priorität ist es, am Leben zu bleiben.” Die Feinde Israels hätten immer davon geträumt, das Land auszulöschen. “Am 7. Oktober haben sie gesehen, dass dieser Traum vielleicht Realität werden kann.” Man habe also keine Wahl. Zudem greife Israel nicht gezielt Zivilisten an: “Würden wir keine Rücksicht auf die Zivilbevölkerung nehmen, hätten wir die Hamas in einer Woche besiegt.” Die Terrorgruppe missbrauche die eigene Bevölkerung als Schutzschild.