Israelischer Biennale-Pavillon bleibt vorerst geschlossen

Am Samstag wird die 60. Biennale in Venedig feierlich eröffnet. Wie nicht selten in der Geschichte der Kunstausstellung spielt auch Politik eine Rolle. Zwei Länder im Krieg nehmen nicht teil – aus unterschiedlichen Gründen.

Der israelische Pavillon bei der Kunstbiennale in Venedig bleibt vorerst geschlossen. Das teilte die Künstlerin Ruth Partier auf ihrer Internetseite mit. Die Entscheidung der Künstler und Kuratoren bestehe nicht darin, sich selbst oder die Ausstellung abzusagen. Vielmehr wollten sie sich mit den Familien der Geiseln und der großen Gemeinschaft in Israel, die einen Wandel fordere, solidarisch zeigen, heißt es. Eröffnet werde der Pavillon, sobald es einen Waffenstillstand und eine Vereinbarung über die Freilassung der Geiseln gebe. Der Hinweis ist ebenfalls am Eingang des Pavillons in Venedig angebracht.

Auch Russland wird erneut nicht an der Biennale teilnehmen. Bereits bei der 59. Kunstausstellung im Jahr 2022 hatte das Land seinen Pavillon in den Giardini von Venedig nicht bespielt, weil Kurator Raimundas Malasauskas und die Künstler Alexandra Sukhareva and Kirill Savchenkov ihren Beitrag aus Protest gegen den Angriff auf die Ukraine zurückzogen. In diesem Jahr hatte Russland demnach keine Teilnahme geplant. Stattdessen stellt es seinen Pavillon Bolivien zur Verfügung.

Die 60. Biennale wird am 20. April in der italienischen Lagunenstadt eröffnet und läuft bis zum 24. November. Das alle zwei Jahre stattfindende Kunstereignis steht in diesem Jahr unter dem Titel „Stranieri Ovunque – Foreigners Everywhere“ statt (deutsch: Fremde überall).