Israel-Botschafter: „Mit humanitären Forderungen an die Hamas wenden“
Der israelische Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, sieht die Verantwortung für die Situation im Gaza-Streifen bei der islamistischen Terrororganisation Hamas. „Wer humanitäre Forderungen hat, sollte sich damit an die Hamas wenden“, sagte Prosor der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Freitag). Die EU-Staaten hatten bei ihrem Gipfel in Brüssel Feuerpausen und geschützte Korridore für Hilfslieferungen nach Gaza gefordert.
Zum militärischen Vorgehen Israels betonte der Botschafter: „Wir zielen nicht auf unschuldige Zivilisten. Aber wir haben es mit einem Gegner zu tun, der die eigene Bevölkerung ideologisch belügt und sie als menschliche Schutzschilde benutzt.“ So schieße die Hamas auf ihre eigenen Leute, die in den Süden des Gazastreifens wollten. „Wenn schlimme Bilder aus Gaza da sind, hoffe ich, dass viele daran denken werden, worum es geht – um die Existenz Israels. Wir haben keine andere Wahl“, sagte Prosor.
Die Terrororganisation feuere weiter jeden Tag Raketen auf israelische Dörfer und Städte ab, sagte der Botschafter. „Gleichzeitig haben sie in Gaza 24.000 Liter Benzin aus Krankenhäusern gestohlen. Was die Bevölkerung an Versorgung bräuchte, stiehlt die Hamas und missbraucht es für ihre Terrorzwecke.“
Die Staats- und Regierungschefs der EU hatten sich nach langen Verhandlungen am Donnerstag auf eine gemeinsame Position im Nahost-Konflikt verständigt. Darin verurteilen sie den Angriff der Hamas auf Israel und unterstreichen das Recht Israels, sich im Einklang mit dem Völkerrecht zu verteidigen. Gleichzeitig sehe die EU, wie sehr sich die humanitäre Lage im Gaza-Streifen verschlechtere, hatte Ratspräsident Charles Michel noch in der Nacht erklärt. Darum einigten sich die 27 in ihrer Gipfel-Erklärung auf „humanitäre Korridore und humanitäre Pausen“, um sicherzustellen, dass Hilfslieferungen den Gaza-Streifen erreichen.