Internationale Konferenz sucht Lösungen gegen Armut und Hunger

Krisen, Rückschläge, Stillstand: Die Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen ist ins Stocken geraten. Bei einer Konferenz in Hamburg wollen Menschen aus aller Welt nach Lösungen suchen.

Wie können extreme Armut und Hunger weltweit beendet werden? Mit dieser Frage beschäftigt sich am Montag und Dienstag eine internationale Konferenz in Hamburg. Rund 1.600 Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft aus der ganzen Welt wollen darüber beraten, wie sie gemeinsam die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen noch verwirklichen können. Die erste “Hamburg Sustainability Conference” (englisch: Hamburger Nachhaltigkeitskonferenz) wird von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) eröffnet. Unter den Teilnehmern sind weitere Staats- und Regierungschefs wie der Präsident von Namibia, Nangolo Mbumba, und die Premierministerin von Barbados, Mia Mottley, sowie der Präsident der Weltbank, Ajay Banga.

Die Vereinten Nationen hatten sich 2015 auf 17 Nachhaltigkeitsziele geeinigt, die sie bis 2030 verwirklichen wollen. Neben der Bekämpfung von Armut und Hunger gehören dazu auch der Zugang für bezahlbare und saubere Energie, nachhaltiger Konsum und nachhaltige Städte. Doch die Umsetzung dieser Ziele ist in den vergangenen Jahren ins Stocken geraten. Klimawandel, Pandemie, der Ukraine-Krieg und eine Schuldenkrise in armen Ländern bremsen die Fortschritte aus. Teils gab es sogar Rückschritte. Wenn es so weitergeht wie bisher, werden im Jahr 2030 laut UN noch immer 575 Millionen Menschen in großer Armut und mehr als 600 Millionen in Hunger leben. Nur 15 Prozent aller Vorsätze sind einer Studie zufolge auf Kurs.

“Die Welt braucht neuen Schwung auf dem Weg zu den Nachhaltigkeitszielen”, erklärte Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD), deren Haus zu den Initiatoren der Veranstaltung gehört. Dafür brauche es neue Räume, in denen gemeinsam konkrete Lösungen für die sozial-ökologische Transformation entwickelt werden können. “Wir wollen vertrauensvoll, partnerschaftlich und kreativ miteinander reden – und dem Reden dann auch das notwenige Handeln folgen lassen.”

Diskutiert werden soll unter anderem, wie die internationale Finanzarchitektur, also Weltbank und Internationaler Währungsfonds, so verändert werden kann, dass Länder des globalen Südens einfacher an Kredite kommen. Es geht darum, wie weltweit Ernährungssicherheit gewährleistet werden kann, wie Städte zukünftig aussehen sollen und welche Rolle Künstliche Intelligenz spielt. Konkrete Ergebnisse werden nicht erwartet. Die Konferenz, die künftig jährlich stattfinden soll, ist eher als Austauschplattform gedacht.