Initiativen #OutInChurch und #ActOut erhalten Preis in Osnabrück

Mit #OutInChurch und #ActOut haben sich Kirchenmitarbeiter und Schauspieler zu ihrer queeren Identität bekannt. Nun bekommen sie einen Preis des Osnabrücker Vereins „Gay in May“. Die Hintergründe.

Die Initiativen #OutInChurch und #ActOut erhalten den Rosa-Courage-Preis des queeren Osnabrücker Vereins „Gay in May“. Sie werden für ihr Gruppen-Coming-Out in den Jahren 2021 und 2022 geehrt, wie die Stadt Osnabrück und der Verein am Dienstag mitteilten. Der Rosa-Courage-Preis wird demnach seit 1992 jährlich im Rahmen des ältesten queeren Festivals in Deutschland „Gay in May“ verliehen. In diesem Jahr wird er am 3. Mai im Friedenssaal des historischen Rathauses in Osnabrück übergeben.

Im Rahmen der Initiative „#OutInChurch – Für eine Kirche ohne Angst“ hatten sich 2022 im Januar 125 Personen aus dem Umfeld der katholischen Kirche als queer geoutet, also etwa als schwul, lesbisch oder transsexuell. Bei #ActOut hatten sich im Jahr davor 185 Schauspieler zu ihrer queeren Identität bekannt.

„So unterschiedlich die gesellschaftlichen Kontexte der beiden Gruppen sind, so ähnlich sind die Strukturen der Unterdrückung queerer Lebensweisen“, erklärte der Vorstandssprecher von „Gay in May“, Frank Mayer. Sich öffentlich zu seiner sexuellen oder geschlechtlichen Identität zu bekennen, erfordere daher viel Mut, hieß es.

Der Preis geht laut Verein an Persönlichkeiten, die sich in besonderer Weise für die Belange von lesbischen, schwulen, bi-, trans- oder intersexuellen Menschen eingesetzt haben. Der Name setzt sich aus den Begriffen „Rosa Winkel“ und „Zivilcourage“ zusammen. Der „Rosa Winkel“ war ein Symbol, das während der Zeit des Nationalsozialismus benutzt wurde, um vermeintlich homosexuelle Häftlinge in Konzentrationslagern zu kennzeichnen.

Zu den bisherigen Preisträgern gehören der ehemalige Grünen-Politiker und heutiger Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, Volker Beck und der ehemalige Berliner Bürgermeister, Klaus Wowereit (SPD). Auch die Unterhaltungskünstlerin Hella von Sinnen und ihre damalige Partnerin Cornelia Scheel wurden bereits ausgezeichnet.