Initiativen erinnern an Atomunfall in Tschernobyl vor 38 Jahren

38 Jahre nach der Katastrophe von Tschernobyl erinnern Initiativen in Niedersachsen an den größten Unfall in der Geschichte der zivilen Atomkraftnutzung. Die Anti-Atom-Initiative Göttingen lädt für diesen Freitag (26. April) zu einer Gedenkstunde am Ginkgo-Baum im Cheltenhampark ein. In Salzgitter-Lebenstedt spricht Propst Uwe Teichmann am selben Tag am Lutherbaum bei einer von kirchlichen Gruppen organisierten Gedenkveranstaltung. Bereits am Vorabend (25. April) soll in der evangelisch-lutherischen Trinitatiskirche in Wolfenbüttel der Film „Tschernobyl – Die übersehenen Kämpfer“ gezeigt werden.

Am 26. April 1986 geriet Reaktor Nummer 4 des ukrainischen Atomkraftwerks Tschernobyl außer Kontrolle und explodierte. Der Reaktorkern brannte und schmolz, große Mengen Radioaktivität wurden freigesetzt. Radioaktive Wolken zogen über große Teile Europas und Asiens.

Die sowjetische Führung schickte bis zu 860.000 Arbeiter aus allen Landesteilen zum Katastrophendienst nach Tschernobyl. Als „Liquidatoren“ räumten sie hochradioaktiven Schutt beiseite, trugen kontaminierte Gebäude ab, töteten verstrahlte Tiere und bauten um die Atomruine eine Betonhülle. Die meisten Liquidatoren trugen schwere Gesundheitsschäden davon oder starben. Die gesundheitlichen Auswirkungen des größten Unfalls in der Nutzung der Atomenergie sind bis heute nicht ganz erfasst.