Initiative um ZDF stellt Beispiele für besseren Dialog im Netz vor

Das ZDF und weitere öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten aus mehreren Ländern haben gemeinsam interaktive Anwendungen entwickelt, mit denen Webseiten, Apps und andere digitale Plattformen der Sender besser für den öffentlichen Dialog nutzbar gemacht werden sollen. „Durch die Förderung offener und vielfältiger Online-Gespräche wollen die Partner eine entscheidende Rolle dabei spielen, konstruktive öffentliche Debatten anzuregen“, teilte das ZDF am Dienstag in Mainz mit. Einer der drei nun vorgestellten Prototypen könnte es Nutzern ermöglichen, sich mittels einem verschiebbaren Regler auf einem Meinungsspektrum zu einer Frage nuanciert zu positionieren.

Dieses Spektrum erlaube differenzierte Antworten als nur „Ja“ oder „Nein“ und könne durch Argumente ergänzt werden. So könne der Prototyp Nutzerinnen und Nutzern dabei helfen, „Gemeinsamkeiten auch über verschiedene Meinungen hinweg zu entdecken“, teilte das ZDF weiter mit. Ein anderer Prototyp zeige in einem Gesprächsraum, welche Rolle die Nutzer beim Schreiben von Kommentaren einnehmen. „Die Rollen variieren je nach Thema und werden von den Redaktionen, die das jeweilige Angebot betreuen, festgelegt.“ Dadurch solle die Vielfalt unterschiedlicher Perspektiven verdeutlicht werden, „und Redaktionen haben die Möglichkeit, unterrepräsentierte Perspektiven stärker zu betonen“, so das ZDF.

Die Arbeit an diesen und anderen Anwendungen soll im Laufe des Jahres fortgesetzt werden, ein praktischer Einsatz sei für 2025 geplant. Im vergangenen Jahr seien mehr als 100 Prototypen entwickelt und getestet worden. Mehr als 200 Personen, darunter Bürger, Wissenschaftler und Medienschaffende, hätten ihr Feedback bereitgestellt.

Die Initiative „Public Spaces Incubator“ besteht aus den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten ZDF, CBC/Radio-Canada aus Kanada, RTBF aus Belgien und der Schweizer SRG SSR und arbeitet mit der gemeinnützigen Organisation „New_Public“ zusammen.