Initiative plant „Forum für Demokratie“

Das landesweite Bündnis für mehr Toleranz soll nach dem Vorbild des erfolgreichen „Wunsiedler Forums“ agieren. Ein Erfolgsmodell aus Bayern.

Rechtsgerichtete Demonstration am Tag der deutschen Einheit
Rechtsgerichtete Demonstration am Tag der deutschen EinheitR.Baecker/version-foto.de

Wunsiedel/Schwerin. In Mecklenburg-Vorpommern soll eine neue Initiative für Toleranz und gegen Rechtsradikalismus gestartet werden. Geplant sei ein landesweites Forum, auf dem sich Verantwortliche aus Politik, Verbänden und zivilgesellschaftlichen Initiativen austauschen könnten, sagte Gregor Rosenthal, Leiter der Geschäftsstelle des Bündnisses für Demokratie und Toleranz (bfdt).

Erste Gespräche beginnen

Nach seinen Worten führt das Berliner Bündnis bereits entsprechende Gespräche mit der Schweriner Landtagspräsidentin Sylvia Bretschneider (SPD). Wie Rosenthal sagte, hätten diese Gespräche bereits vor der jüngsten Landtagwahl in Mecklenburg-Vorpommern begonnen, bei denen die rechtspopulistische AfD mehr als 20 Prozent aller abgegebenen Stimmen erhielt.

Wunsiedler Forum als Vorbild

Als Vorbild für die neue Plattform dient nach Worten Rosenthals das alljährliche "Wunsiedler Forum", das bereits zum neunten Mal stattfand. Dabei sollten auch Erfahrungen aus diesem "bayerischen Erfolgsmodell" einfließen, die allerdings nur ein zusätzlicher Impuls sein könnten. "Erfolgreiche Strategien müssen natürlich vor Ort entwickelt und von den örtlichen Akteuren akzeptiert und gelebt werden", sagte Rosenthal.

Praxisnahe Hilfe als Erfolgsrezept

Nach neun Jahren ziehe sich das Bündnis für Demokratie und Toleranz als Mitfinanzier des "Wunsiedler Forums" zurück, bleibe dem Projekt aber auch künftig als Kooperationspartner erhalten, erklärte Rosenthal. Mitveranstalter sind seit Gründung des Forums die Stadt Wunsiedel und das "Bayerische Bündnis für Toleranz – Demokratie und Menschenwürde schützen". Neben Strategien gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit beschäftigt sich die Reihe unter anderem auch mit praxisnahen Hilfen für Flüchtlinge und Asylbewerber.
Die oberfränkische Stadt war jahrelang Aufmarschort für Neonazis. Der erfolgreiche Widerstand der Wunsiedler Bürger gegen die Rechtsextremisten gilt inzwischen bundesweit als beispielhaftes Modell für zivilgesellschaftliches Engagement. (epd)