Initiative fordert mehr Forschung zu Long Covid

Betroffene werden statistisch nicht erfasst, nur wenige Förderanträge unterstützt: Die „Initiative „Nicht genesen“ hat vor dem Bildungsministerium demonstriert.

Über wenig Energie klagen Betroffene von Long Covid
Über wenig Energie klagen Betroffene von Long CovidImago / Photothek

Die Initiative „Nicht genesen“ hat vor dem Bundesbildungsministerium für mehr Forschung zu Corona-Langzeitfolgen demonstriert. Bei der Protestaktion in Berlin wurden etwa 500 Porträts von Betroffenen des Krankheitsbildes Long Covid aufgestellt. Neben einem rund fünf Meter hohen Banner mit der Aufschrift „Wir fordern Forschung“ waren Feldbetten aufgestellt, in den Demonstrierende regungslos lagen. Damit sollte das Leid der Betroffenen symbolisiert werden.

Die Gründerin der Initiative, Ricarda Piepenhagen, forderte, staatliche Fördergelder für weitere klinische Studien und Therapiemöglichkeiten aufzustocken. Aktuell stelle der Bund für die Forschung zu Corona-Langzeitfolgen rund 12,5 Millionen Euro zur Verfügung. Von bisher 73 gestellten Förderanträgen würden nur 15 unterstützt.

Hoher bürokratischer Aufwand

Außerdem finde aktuell keine statistische Erfassung von Betroffenen statt. Kritisiert wurden zudem ein hoher bürokratischer Aufwand und lange Wartezeiten für Anträge der Forschungsförderung. Piepenhagen forderte schnelle Veränderungen: „Die Menschen haben keine Zeit mehr.“ Zuvor hatte sie eine Petition auf dem Online-Portal change.org gestartet, die in kurzer Zeit 66.000 Unterschriften verzeichnete.

Long Covid bezeichnet gesundheitliche Langzeitfolgen, die in Verbindung mit dem Coronavirus bestehen. Laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung sind oft auftretende Symptome das Fatigue-Syndrom und psychische Probleme. Zur Vorbeugung der Krankheit sei aktuell noch wenig bekannt.