Ingo Schulze neuer Präsident der Deutschen Akademie für Sprache
Der Schriftsteller Ingo Schulze (60) ist neuer Präsident der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Der in Dresden geborene und in Berlin lebende Autor wurde auf der Mitgliederversammlung am Freitag in Darmstadt für die kommenden drei Jahre gewählt, wie die Deutsche Akademie mitteilte. Schulze folgt Ernst Osterkamp nach, der nach sechsjähriger Amtszeit nicht wieder kandidierte. Als neue Vizepräsidentinnen und -präsidenten wurden die Sprachwissenschaftlerin Rita Franceschini, die Schriftstellerin Olga Martynova und der Journalist und Literaturwissenschaftler Lothar Müller gewählt.
„Zu den Aufgaben der Akademie gehört es, sich für den freien Austausch der Meinungen in Wort und Schrift einzusetzen und zu einer differenzierten Debattenkultur beizutragen“, sagte Schulze. Das scheine heute wichtiger denn je: „die Akademie als ein Raum, in dem das angstfreie Gespräch möglich ist und auch unterschiedliche Positionen nebeneinander bestehen können“.
Ingo Schulze schrieb nach dem Debüt „33 Augenblicke des Glücks“ (1995) Essays, Reden und Romane, darunter „Neue Leben“ (2005), „Adam und Evelyn“ (2008), „Peter Holtz“ (2017) oder „Die rechtschaffenen Mörder“ (2020). Sein jüngster Essayband „Der Amerikaner, der den Kolumbus zuerst entdeckte…“ erschien im vergangenen Jahr. Schulze ist unter anderem Mitglied der Akademie der Wissenschaften und Künste von Bosnien und Herzegowina. Der Schriftsteller ist zahlreich ausgezeichnet worden.
Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung vereint Schriftsteller, Kritikerinnen, Übersetzer, Sprach- und Literaturwissenschaftlerinnen aus dem In- und Ausland, die sich mit der deutschen Sprache und Literatur befassen. Sie vergibt unter anderem den renommiertesten deutschen Literaturpreis, den Georg-Büchner-Preis.