Die deutsche Informatikerin und Quantenphysikerin Stephanie Wehner ist am Freitag mit dem Körber-Preis für die Europäische Wissenschaft 2025 ausgezeichnet worden. Die Direktorin der Europäischen Quanteninternet-Allianz und Professorin am QuTech-Institut der Technischen Universität Delft in den Niederlanden erhielt den mit einer Million Euro dotierten Preis für die Entwicklung des weltweit ersten Betriebssystems für Quantencomputer-Netzwerke, wie die Körber-Stiftung mitteilte. Die Preisverleihung erfolgte im Hamburger Rathaus.
Die 1977 in Würzburg geborene Wehner treibe den Aufbau eines europäischen Quanteninternets maßgeblich voran, informierte die Stiftung. Das von ihr entwickelte Betriebssystem ermögliche es, Quantenprogramme auf verschiedenen Geräten auszuführen und miteinander zu vernetzen. Künftig könnten mit dem Quanteninternet Daten abhörsicher übertragen werden, und Anwender könnten in Rekordzeit vernetzt gemeinsam Probleme lösen. Wehner sagte, es sei ihr Ziel, „dass in Zukunft möglichst viele Menschen Quantencomputer-Netzwerke nutzen können – auch wenn sie keine Vorkenntnisse haben“.
Der Körber-Preis wird seit 1985 verliehen und zählt zu den weltweit höchstdotierten Forschungspreisen. Die Preisverleihung bildete zugleich den öffentlichen Höhepunkt des Hamburg Science Summit 2025. Die von der Körber-Stiftung und der Hamburger Wissenschaftsbehörde organisierte Konferenz brachte am Donnerstag und Freitag europäische Spitzenkräfte aus Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Think-Tanks zusammen. Gemeinsam wollten sie über die Zukunft von Wissenschaft und Innovation in Europa diskutieren. (2936/19.09.2025)