Nach einem Protestzug im Zentrum der brasilianischen Gastgeberstadt Belém haben Indigene versucht, das Konferenzgebäude zu stürmen. Zwei Sicherheitskräfte wurden verletzt.
Auf dem Klimagipfel COP30 im brasilianischen Belém haben sich mehrere Dutzend meist indigene Demonstranten am Dienstagabend (Ortszeit) gewaltsam Zugang zum Tagungsgelände erzwungen, wie Medien berichteten. Bei Rangeleien mit Sicherheitskräften wurden mindestens zwei Beamte leicht verletzt. Die Aktion richtete sich gegen die Förderung von Öl und Gas vor der brasilianischen Amazonasküste.
Vorausgegangen war eine Kundgebung im Zentrum Beléms. Dabei demonstrierten rund 3.000 Teilnehmer auch gegen die schlechte Gesundheitsbetreuung der indigenen Bevölkerung Brasiliens. Vertreter indigener Völker, darunter von den Tupinamba und Tapajos, beschuldigten die brasilianische Regierung, nicht genug für die Versorgung der Eingeborenen und zum Schutz Amazoniens zu tun.
“Die Regierung lügt, wenn sie behauptet, Amazonien gehe es gut, den indigenen Völkern gehe es gut. Wenn wir gesund wären, würden wir nicht hier protestieren”, sagte Nato Tupinambá der Zeitung “Folha de S. Paulo”. Unmut hatte unter den Indigenen die jüngst getroffene Entscheidung der brasilianischen Regierung ausgelöst, vor der Amazonasküste nach Öl und Gas zu bohren.
Eine Gruppe von Demonstranten löste sich gegen 19.20 Uhr Ortszeit vom Protestmarsch und drang in die von UN-Polizei gesicherte “Blaue Zone” ein, die für die Verhandlungsteams der teilnehmenden Länder reserviert ist. Die Organisatoren der Kundgebung distanzierten sich von den gewalttätigen Teilnehmern. Die Krawalle hätte nach Beendigung des friedlichen Protestzuges stattgefunden.