In Trumps Heimat Florida kennt der Jubel keine Grenzen
Schon früh beginnen die Anhänger des vermutlichen Wahlsiegers zu feiern: Im Laufe des Abends verfestigte das Stimmungsbild. Donald Trump steht vor einer zweiten Amtszeit.
Schon eine Stunde vor Mitternacht beginnen die ersten Hupkonzerte in Palm Beach: Die Anhänger von Donald Trump in dessen Heimatstadt in Florida waren sich sicher. Der Sieg ist dem Kandidaten der Republikaner nicht mehr zu nehmen. Immer weiter bestätigte sich im Laufe des Abends der Trend: Donald Trump wird aller Voraussicht nach zum zweiten Mal nach 2017 bis 2021 Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika. Am Morgen hatte Trump bei der Stimmabgabe im Wahllokal in seiner Heimatstadt selbstbewusst verkündet: Es wird ein klarer Sieg werden.
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Vor dem Palm Beach County Convention Center nur ein paar Autominuten vom Wohnsitz der Familie Trump in Mar-a-Lago entfernt hatten sich hunderte Anhänger Trumps versammelt. Drinnen wartete eine handverlesene Elite – vornehmlich weiß, wohlhabend und exzellent gekleidet – auf den Präsidentschaftskandidaten. “Wir haben alle fest an den Sieg geglaubt”, sagt eine Gruppe junger Frauen der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) vor dem Kongressgebäude. “Wir haben für Trump gestimmt, weil er für unsere konservativen Werte steht. Für die Familie, für den Schutz ungeborenen Lebens und vor allem für unsere Wirtschaft.”
Weiße junge Frauen haben Trump gewählt
Es sind viele junge Amerikaner hier, vor allem viele weiße junge Frauen, die sich uneingeschränkt mit den Republikanern und Trump identifizieren. Einige singen die Nationalhymne, andere stimmen Sprechchöre an. Eine ausgelassene Stimmung. Trump ist es offensichtlich gelungen, seine Basis vollständig zu mobilisieren. Es sind Exil-Kubaner da, die traditionell alles, was auch nur im Verdacht steht, links zu sein, strikt ablehnen. Weil sie vor einem kommunistischen Regime geflohen sind. Eine Abordnung aus Brasilien telefoniert nach Hause, weil sie nun von einem Comeback des Trump-Vertrauten Jair Bolsonaro träumt.
Junge Menschen verteilen rote Kappen mit der Aufschrift: “Jesus macht mach Leben wieder großartig”. Ein Spruch in Anlehnung an das “Make America great again”, mit dem Trump seit nun mehr als acht Jahren und drei Präsidentschaftswahlkämpfen die Szenerie bestimmt. Der Schulterschluss mit dem konservativen Teil der katholischen Kirche sowie den evangelikalen Kirchen hat ihm auch diesmal wieder Rückenwind gegeben.
Kamala Harris: Selbstbestimmungsrecht der Frauen konnte nicht punkten
Die Hoffnung von Kamala Harris und der Demokraten, mit dem Thema Selbstbestimmungsrecht der Frauen ein wichtiges Gegenargument zu setzen, erfüllte sich offenbar nicht. Im Gegenteil: Auch die Mehrheitsverhältnisse in den beiden Kammern des Kongresses haben sich nach ersten Berechnungen eher in Richtung Republikaner verschoben.
In Palm Beach gab es aber noch ein zweites großes Thema: Krieg und Frieden. Viele Trump-Anhänger sagten in die Kameras der internationalen Medien, sie hofften, dass Trump in der Lage sei, die Kriege in Gaza und der Ukraine zu beenden. Um welchen Preis, ist erstmal zweitrangig. Die Angst der jüngeren Amerikaner, in Zukunft in irgendeinen Krieg in Taiwan oder der Ukraine hineingezogen zu werden, bringen sie offen zu Sprache.
In den nächsten Tagen dürfte also Mar-a-Lago wieder zu einem Zentrum der Weltpolitik werden. Von hier aus würde Trump dann seine Bedingungen für eine gute Nachbarschaft mit Mexiko nennen. Auf Präsidentin Claudia Sheinbaum würde dann einiges zu kommen. Es sind wieder einmal Strafzölle im Gespräch, wenn Mexiko die Migration und den Drogenhandel nicht eindämme. Dass die Migrationszahlen bereits stark rückläufig sind, spielt da keine Rolle mehr.
Sheinbaum könnte zu den Verliererinnen des Wahltags gehören. Zu den Gewinnern könnte sich dagegen El Salvadors Präsident Nayib Bukele zählen, der ganz auf den Bitcoin setzt, der noch am Abend starke Gewinne einfuhr. Auch Jair Bolsonaro in Brasilien und Javier Milei in Argentinien hoffen, von Trumps neuer Machtfülle irgendwie zu profitieren.