In Talkshows kommen vor allem Politiker und Journalisten ins Gespräch

Auf den Gästelisten der deutschen TV-Talkshows stehen vor allem Politiker und Journalisten: In insgesamt 38 Ausgaben von „Caren Miosga“ (NDR), „Hart aber fair“ (WDR), „Maischberger“ (WDR), „Markus Lanz“ (ZDF) und „Maybrit Illner“ (ZDF) nach der Sommerpause waren insgesamt 182 Gäste eingeladen, davon 74 Politikerinnen und Politiker (40,7 Prozent) sowie 71 Journalistinnen und Publizisten (39 Prozent), wie eine Recherche des Evangelischen Pressedienstes (epd) ergab. Berücksichtigt wurde der Zeitraum bis einschließlich 26. September.

Häufigster Gast war der CDU-Bundestagsabgeordnete Thorsten Frei, der in vier Sendungen zu sehen war, dahinter folgen mit jeweils drei Einladungen SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert (SPD), Sahra Wagenknecht und Amira Mohamed Ali vom Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) sowie die „Spiegel“-Journalistin Melanie Amann.

Unter den Parteien belegte die CDU mit 21 Gästen den Spitzenplatz, gefolgt von der SPD (15), Bündnis 90/Die Grünen (10), BSW (9), Die Linke (5), FDP (3) sowie AfD und CSU (jeweils 2). Hinzu kamen parteilose Bürgermeister und Landräte sowie ausländische Politiker. Außerdem wurde in 18 von 38 Sendungen die Expertise von insgesamt 23 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern (12,6 Prozent) einbezogen. 112 Gäste (61,5 Prozent) waren männlich, 70 weiblich (38,5 Prozent).

Vor rund einem Jahr hatte die ARD eine Neuausrichtung der Talkshows beschlossen. Zentral seien Vielfalt und Ausgewogenheit bei Themen und Gästen, ebenso das Sichtbarmachen gesellschaftlicher Unterschiede, hieß es damals in einer Erklärung nach einer Sitzung der Intendantinnen und Intendanten in Frankfurt am Main.