In Berlin werden 475 Tote aus dem Mittelalter neu bestattet

Bei archäologischen Ausgrabungen am Petriplatz kamem Knochen von fast 500 Berlinern aus dem Mittelalter und der frühen Neuzeit zu Tage. Jetzt finden sie ihre letzte Ruhestätte.

In einem neuen Gebeinehaus (Ossarium) auf dem Petriplatz finden die Überreste von 475 unbekannten mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Berliner Toten kommende Woche ihre letzte Ruhestätte. Sie waren zwischen 2007 und 2020 bei den archäologischen Ausgrabungen am Petriplatz gefunden worden. Am 29. Juli werden in einer feierlichen Prozession mit mehreren Geistlichen von der Parochialkirche zum Archäologischen Haus Petri die ersten 100 Toten überführt, wie der Ökumenische Rat Berlin-Brandenburg am Freitag mitteilte. Die übrigen Toten sollen in den Tagen danach folgen. Im Anschluss werden alle Ossariums-Gefache mit Lehmplatten verschlossen.

“Die ersten Berliner kehren zum Petriplatz zurück, dem ältesten sakralen Ort der Stadt, an dem Berlin mit dem House of One zugleich Zukunft gewinnt. Wir freuen uns, dass das Archäologische Haus Petri so würdevoll mit den Toten der Petrigemeinde umgeht und gratulieren unseren Nachbarn zur Schlüsselübergabe”, erklärte Pfarrer Gregor Hohberg vom interreligiösen Bet- und Lehrhaus House of One (Haus des Einen), das auf dem Petriplatz entsteht.