Die Zahl der von den Berliner Behörden untergebrachten wohnungslosen Minderjährigen ist in den vergangenen fünf Jahren massiv gestiegen. Zum Stichtag 31. Januar 2025 waren in der Hauptstadt 15.710 minderjährige Personen von der Wohnungsnotfallhilfe in Obhut genommen worden, teilte die Senatssozialverwaltung in einer am Dienstag veröffentlichten Antwort auf eine parlamentarische Anfrage der Grünen im Abgeordnetenhaus mit. Im vergangenen Jahr waren es mit 13.480 noch mehr als 2.000 weniger Kinder und Jugendliche. Im Jahr 2022 waren es 3.830 Personen.
Als minderjährig gilt, wer unter 18 Jahren ist. Der allergrößte Teil (15.595) der wohnungslosen Kinder und Jugendlichen wurde dabei nach dem sogenannten
Allgemeinen Sicherheits- und Ordnungsgesetz (ASOG) untergebracht. Die Unterbringung erfolge durch die Berliner Bezirksämter, aber auch durch das Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF). Das betreffe unter anderem Geflüchtete, deren Asylverfahren positiv abgeschlossen wurde.
Aufgeschlüsselt nach Bezirken waren 2024 die meisten wohnungslosen Minderjährigen in Einrichtungen in Charlottenburg-Wilmersdorf und Marzahn-Hellersdorf (jeweils 1.745), Lichtenberg (1.320), Mitte (1.285) und Pankow (1.265) untergebracht. Schlusslicht war Steglitz-Zehlendorf mit 710.
Laut Senatssozialverwaltung wird für die betroffenen Kinder und Jugendlichen eine möglichst kurze Aufenthaltsdauer in den Einrichtungen angestrebt. Das lasse sich allerdings angesichts der angespannten Situation
auf dem Berliner Wohnungsmarkt nicht in dem gewünschten Maße realisieren.