Ein Viertel der Väter aus dem Freistaat hat sich im vergangenen Jahr vom Job freistellen lassen, um sich um ein krankes Kind zu kümmern. Das sind mehr als früher. Und es gibt weitere Steigerungen beim Kinderkrankengeld.
Wer pflegt das Kind daheim, wenn es krank ist? In Bayern tun das nach Krankenkassen-Angaben zunehmend Väter. Rund 24 Prozent der Väter blieben 2024 zu Hause und ließen sich von ihrer Arbeit freistellen, wenn ihr Kind krank war, wie die Barmer am Freitag in München mitteilte. Vor fünf Jahren seien es noch 20,6 Prozent gewesen. Dennoch tragen im Kinderkrankheitsfall Mütter nach wie vor die Hauptlast, wie die Krankenkasse ergänzte. Frauen stellten demnach 2024 in Bayern etwa 32.200 Anträge auf Kinderkrankengeld, Männer rund 10.000.
Alfred Kindshofer, Landesgeschäftsführer der Barmer in Bayern, sagte: “Das Kinderkrankengeld entlastet Familien und ermöglicht gute Betreuung.” Es sei erfreulich, dass mehr Väter ihre kranken Kinder betreuten. “Unsere Analyse zeigt jedoch, dass Frauen weiterhin den Großteil der Care-Arbeit leisten und oft Einkommenseinbußen hinnehmen müssen.”
Seit 1. Januar 2024 haben Eltern laut Mitteilung mehr Tage zur Pflege kranker Kinder zur Verfügung. Pro Kind stehen ihnen demnach 15 Tage Kinderkrankengeld im Jahr zu, früher waren es zehn. Alleinerziehende könnten 30 Tage je Kind nutzen. Diese Regelung solle Familien mehr Sicherheit geben und die Betreuung kranker Kinder erleichtern.
“Familien bietet die erhöhte Zahl der Kinderkrankengeldtage mehr Flexibilität, so dass es nicht verwunderlich ist, dass die Zahl der Anträge auf Kinderkrankengeld und die genutzten Tage gegenüber dem Vorjahr in Bayern angestiegen sind”, sagte Kindshofer. “2024 wurde in Bayern rund 42.200 Mal Kinderkrankengeld beantragt – etwa 3.800 Mal mehr als 2023. Insgesamt wurden für 85.365 Tage Zahlungen geleistet, etwa 6.120 Tage mehr als im Vorjahr.”