Im Südwesten warten 988 Menschen auf ein neues Organ

988 Menschen aus Baden-Württemberg stehen aktuell auf der Warteliste von Eurotransplant. Dies seien 28 schwerkranke Patienten weniger als vor einem Jahr, teilte die Landesvertretung der Techniker Krankenkasse am Montag mit. 783 Patienten warteten auf eine neue Niere, 92 Patienten auf eine neue Leber, 61 Wartende seien schwer herzkrank.

Ob jemand Organe spenden möchte oder nicht, sei eine höchst persönliche Entscheidung, sagte Nadia Mussa, Leiterin der TK-Landesvertretung. Wichtig sei jedoch, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen und seinen Willen nachvollziehbar zu dokumentieren. Sei der eigene Wunsch bekannt, entlaste das vor allem die Angehörigen. Laut einer Analyse der Deutschen Stiftung Organtransplantation lehnten die befragten Angehörigen in rund 80 Prozent der Fälle eine Organentnahme ab, weil die Einstellung des Verstorbenen unbekannt sei.

„Die Entscheidung für oder gegen eine Organspende hält man am besten in einem entsprechenden Ausweis fest, oder noch besser im neuen Online-Register“, erklärt Mussa. Die Anmeldung zum Register laufe zunächst über einen Personalausweis mit Onlinefunktion. In Zukunft solle sie auch über die Apps der Krankenkassen möglich sein. Die persönliche Entscheidung könne jederzeit individuell angepasst oder geändert werden.

Laut Eurotransplant wurden im Jahr 2023 in Baden-Württemberg 510 Organtransplantationen vorgenommen, darunter 107 Lebendspenden. Die Gesamtzahl im Land sei damit im Vergleich zum Vorjahr (459) deutlich gestiegen. Bundesweit habe sich die Zahl der Transplantationen von rund 3.600 im Jahr 2022 auf 3.900 im vergangenen Jahr ebenfalls erhöht.

Die Stiftung Eurotransplant mit Sitz in Leiden/Niederlande ist verantwortlich für die Zuteilung von Spenderorganen in acht europäischen Ländern. (0605/18.03.2024)