“Im Heiligen Jahr in Rom niemand vor die Tür setzen”

Das große Pilger-Event “Heiliges Jahr 2025” zieht viele Millionen Fremde nach Rom. Das spült Geld in die Kassen, führt aber auch zu einer Verknappung von Wohnraum. Stadt und Kirche wollen nun reagieren.

Eine ungewöhnliche Allianz zum Heiligen Jahr haben die Spitzen von Stadt und Kirche in Rom angekündigt: Der linke Bürgermeister Roberto Gualtieri und der vom Papst ernannte römische Bistums-Chef, Kardinal Baldo Reina, wollen sich dafür einsetzen, dass im Heiligen Jahr 2025 niemand in Rom wegen unbezahlbarer Mieten auf die Straße gesetzt wird. Wie die katholische Tageszeitung “Avvenire” am Samstag berichtete, kündigten der Kommunalchef und der Kirchenmann dies bei der Vorstellung des Armutsberichts der römischen Caritas am Freitag an.

Unterstützt wird die Initiative auch vom rechten Präsidenten der Region Latium, Francesco Rocca, und vom römischen Caritas-Direktor, Monsignor Giustino Trincia. Kardinal Reina erklärte, es solle verhindert werden, dass ärmeren Menschen im Heiligen Jahr wegen Zahlungsrückständen der Mietvertrag gekündigt wird. In einigen Stadtteilen sind die Mieten im Vorfeld des Heiligen Jahres gestiegen.

Roms Bürgermeister Gualtieri kündigte an, er werde den Vorschlag für ein “Kündigungs-Moratorium” in seine Gespräche mit der italienischen Regierung zum Heiligen Jahr einbringen. Da seit Jahren immer mehr Wohnungen für Touristenübernachtungen gewinnbringend vermietet werden, gibt es weniger Wohnungen für die in Rom lebende Menschen, Mietsteigerungen sind eine Folge. Zum Heiligen Jahr 2025 werden bislang rund 30 Millionen Pilger und Touristen in Rom erwartet.