Im Bistum Osnabrück dürfen erstmals auch Laien taufen

Das Bistum Osnabrück erlaubt es erstmals auch Laien, Kinder zu taufen. Zwölf Frauen und zwei Männer dürfen künftig in ihren katholischen Pfarrgemeinden die Taufe spenden, wie das Bistum am Mittwoch mitteilte. Weihbischof Johannes Wübbe werde sie am Freitag (24. November) in einem Gottesdienst offiziell beauftragen. Sie hätten sich gemeinsam für die Aufgabe fortgebildet.

Die Erlaubnis geht den Angaben zufolge zurück auf ein Dekret zur außerordentlichen Taufvollmacht, das vom damals noch amtierenden Bischof Franz-Josef Bode am 14. März dieses Jahres in Kraft gesetzt wurde. Osnabrück sei das dritte Bistum in Deutschland, nach Essen und Rottenburg-Stuttgart, das die außerordentliche Taufvollmacht für Menschen ermöglicht, die nicht zum Priester geweiht wurden.

Ziel der zunächst auf drei Jahre befristeten Regelung sei es, künftig in allen Gemeinden des Bistums eine ortsnahe und persönlich zugewandte Taufe zu ermöglichen, heiß es. Hintergrund ist der Priestermangel. Unter den neuen Taufspendern sind Haupt- und Ehrenamtliche aus den jeweiligen Gemeinden. Sie stammen überwiegend aus ländlichen Gemeinden im Emsland, im nördlichen Landkreis Osnabrück, der Grafschaft Bentheim und Ostfriesland.

Durch die Taufe wird ein Mensch in die Gemeinschaft der Christen aufgenommen. Im Jahr 2022 gab es im Bistum Osnabrück insgesamt 4.094 Taufen.