Humboldt Forum zeigt „Kunst als Beute“

Das Berliner Humboldt Forum zeigt ab Freitag eine Ausstellung über Raub- und Beutekunst. Präsentiert werden in „Kunst als Beute“ zehn Fallstudien am Beispiel ausgesuchter Museumsobjekte aus verschiedenen historischen Epochen, wie der Generalintendant des Humboldt Forums, Hartmut Dorgerloh, am Dienstag bei der Vorstellung erklärte. Sie stammen aus der Zeit der napoleonischen Kriege zu Beginn des 19. Jahrhunderts, der Kolonialzeit und der NS-Zeit.

Zu sehen sind Leihgaben unter anderem aus dem Stadtmuseum Berlin, dem Ethnologischen Museum sowie aus dem Mauritshuis in Den Haag. Darunter sind aus Berlin etwa das „Silber-Sonderinventar“ aus dem Märkischen Museum, die „Anet-Kommode“ aus dem sogenannten Reichsbank-Möbelkonvolut, eine Kopie des Pferdekopfes der Quadriga auf dem Brandenburger Tor, ein verzierter Stab aus Suriname, ein Dolch aus Bali sowie Repliken und Gussformen der berühmten Benin-Bronzen.

Die Ausstellungsidee stammt vom Mauritshuis in Den Haag, wo eine Präsentation 2023 eröffnet wurde. Sheila Reida, Co-Kuratorin des Mauritshuis, betonte, Raub- und Beutekunst durchziehe die gesamte Geschichte. Deshalb erfordere jeder Fall eine eigene Herangehensweise. Eine Einheitslösung für Raub- und Beutekunst in Museumssammlungen gebe es nicht.

Dorgerloh verwies auf die mehr als 20.000 Objekte, die im Humboldt Forum in den verschiedenen Ausstellungen gezeigt werden. Die Frage des Erwerbs und des zeitgemäßen Umgangs damit sei zentrales Thema für alle Institutionen im Humboldt Forum.