Holocaust-Mahnmal verzeichnet mehr Besucher

Die Dauerausstellung unter dem Berliner Holocaust-Mahnmal hat im vergangenen Jahr einen neuen Besucherrekord registriert. Das zwischen Brandenburger Tor und Potsdamer Platz gelegene Denkmal besteht aus einem Stelenfeld und dem „Ort der Information“.

Berlin (epd). Wie die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas am Dienstag in Berlin mitteilte, wurden im vergangenen Jahr rund 480.000 Besucher im "Ort der Information" gezählt. Das seien noch einmal mehr als im Rekordjahr 2015 (475.000) gewesen.

"Ort der Information"

Das zwischen Brandenburger Tor und Potsdamer Platz gelegene Denkmal besteht aus einem Stelenfeld und dem unterirdisch gelegenen "Ort der Information". Während die rund 2.700 Stelen Tag und Nacht zugänglich sind, ist der "Ort der Information" nur tagsüber geöffnet.

Das Interesse an dem 2005 eingeweihten Denkmal sei ungebrochen groß. "In Zeiten, in denen unsere Erinnerungskultur an die Opfer des Nationalsozialismus und auch das Holocaust-Mahnmal von einigen offen infrage gestellt werden, ist der Besucheransturm im Ort der Information ein gewichtiges Zeichen gegen Geschichtsrevisionismus und Antisemitismus", erklärte Stiftungsdirektor Uwe Neumärker.

"Was damals Recht war …"

Die Stiftung wird jährlich mit 3,6 Millionen Euro vom Bund gefördert. Sie betreut seit 2008 auch das Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen, seit 2012 das Denkmal für die in der NS-Zeit ermordeten Sinti und Roma sowie seit 2014 den Gedenkort für die Opfer der nationalsozialistischen "Euthanasie"-Morde. Die Wanderausstellung "›Was damals Recht war …‹ – Soldaten und Zivilisten vor Gerichten der Wehrmacht" informiert seit 2007 über Unrecht und Willkür der NS-Militärjustiz.